[13.10.2004]
Fischerbach. Dunkle Wolken hingen über der Fischerbacher Baustelle des 72-Stunden-Projekts in Fischerbach. Trotzdem, die Ministranten haben es geschafft: Sie haben eine schmucke neue Wilhelmshütte zusammengezimmert. Hocherfreut nahm Bürgermeister Armin Schwarz die Hütte am Sonntag beim feierlichen Richtfest in den Gemeindebesitz. Dank der Mithilfe von Eltern und der guten Unterstützung von Sponsoren glückte das "nasse" Vorhaben.
18 Ministranten kämpften seit Donnerstagabend bei widrigsten Wetterverhältnissen, um ein gemeinnütziges Projekt bis zum Sonntagnachmittag abzuschließen. Bürgermeister-Stellvertreter Herbert Heine hatte die Aufgabe bekanntgegeben, neben der alten Wilhelmshütte sollte eine neue Schutzhütte entstehen. Am gleichen Abend rauchten die Köpfe: Wer kann helfen, woher bekommen wir weiteres Material, was sollen wir in diesen Tagen essen?
In Herbert Heine und Bauhofleiter Franz Schmieder hatten die jungen Kämpfer für den guten Zweck erfahrene Ansprechpartner. Das Gelände wurde bereits vom Bauhof vorbereitet und auch das Fundament des Häuschens war fertig. Die motivierte Gruppe arbeitete am Freitagmorgen trotz manchem Regenschauer fleißig, um das Material auf die Baustelle zu transportieren, dass ihnen Franz Schmieder vom Sägewerk Maier hinaufgebracht hatte. Zimmermänner hatten in den Tagen zuvor einen Bausätz für das kleine Häuschen vorbereitet. Zu ihrem großen Glück fanden sich fleißige Väter und Sponsoren, die die motivierten Jugendlichen mit Rat und Tat untersützten. Trotzdem wollten sie so oft wie möglich selbst Hand anlegen. Schnell stand unter Mithilfe des Zimmermanns Mathias Schmid und Projektleiter Markus Wehrle das Grundgerüst, bald wurde auch mit dem Abbruch der alten Hütte in der Nähe begonnen, dies gehörte auch zum Projekt.
Der Samstag begann chaotisch, es gewitterte kräftig, trotzdem mußte an diesem Tag das Dach eingedeckt werden. Auch hier waren die Minis selbst zu Gange, keiner ergriff die Flucht. Nach der Einschalung des kleinen Bauwerkes gingen sie schon an die Platzgestaltung und dieVerschönerung des Weges. An den Abenden sorgten der Engel- und der Ochsenwirt nacheinander dafür, dass sie bei Kräften blieben. Doch die Plackerei hatte kein Ende, es mußte ja auch noch eine Party für das Richtfest organisiert werden. Das Zelt brachte die Feuerwehr und auch Getränke und Essen konnte organisiert werden. Ein schmucker Richtbaum mußte her und dann konnten am Sonntagnachmittag die Gäste kommen. Den feierlichen Richtspruch sprachen zwei junge Ministrantinnen und Bürgermeister Armin Schwarz, der auch Pate der Aktion war, freute sich über so viel ehrenamtliches Engagement.
Die Hütte ging an diesem Nachmittag in Gemeindebesitz über. Für die Minis war es ein langes und anstrengendes Wochenende, doch schlußendlich hatte sich die viele Arbeit doch gelohnt. Eine Abordnung der Trachtenkapelle spielte in der neuen Hütte auf. Es passten nicht alle Musiker hinein, so wurden einige doch noch nass. Im Festzelt wurden dann alle mit leckerem Essen verwöhnt, die sich über den matschigen Weg zum Fest gekämpft hatten. "Alle haben in den letzten Tagen der Witterung getrotzt.", freute sich Heine.
Text: Anke Bauer
Bild: Adolf Gegg