Wolfach. In den vergangenen Jahren hat der August in vielen Fällen noch zu einer merklichen Verbesserung der Sommerbilanz beigetragen, in diesem Jahr allerdings gabs zum ersten Mal nach 18 Jahren wieder eine negative Temperaturabweichung im letzten Sommermonat. Erfreulicherweise wurde dieses Defizit durch eine etwas zu geringe Niederschlagssumme und etwas mehr Sonnenschein leicht gemildert.
Doch für viele die ihre Ferien zu Hause verbracht haben oder hierher in den Urlaub gereist sind blieb dieser August nicht in bester Erinnerung. Bereits im ersten Drittel herrschte leicht unbeständiges und zum Teil regnerisches Wetter mit verhaltenen Temperaturen. Es gab aber auch immer wieder sonnige Tage, doch die 25-Grad-Marke wurde in diesem Zeitraum nicht einmal übersprungen, dafür gings nachts schon eher mal unter zehn Grad herunter.
Im zweiten Drittel konnte die Sonne die Temperaturen etwas anheben, nun waren auch mal mehr als 25 Grad möglich, doch dauerhaft schönes Wetter wollte sich einfach nicht etablieren. Nach drei trockenen Tagen vom 16. bis 18. wurde es gegen Ende des zweiten und zu Beginn des letzten Augustdrittels nochmal ziemlich unbeständig mit häufigerem und teilweise ergiebigem Regen.
Während der Schwarzwald an diesen Tagen bezüglich der Niederschlagsmengen noch glimpflich davonkam, sorgte dieses Vb-Tief in den Alpenländern für gewaltige Regengüsse und starke Überschwemmungen. Erst in den letzten Tagen besann sich der August noch seiner Qualitäten und so kam der Sommer doch noch zum Zug mit sonnigem und recht warmen Wetter.
Richtig warm konnten nur die Tage vom 29. bis 31. bezeichnet werden, da lag der Tageswert um bis zu fünf Grad über dem Mittel. Eindeutig in der Mehrheit waren insgesamt die unternormal temperierten Tage und sie sorgten auch dafür, dass die Monatsmitteltemperatur in Wolfach mit +15,8 Grad um 0,8 Grad unter dem 30-jährigen Mittel blieb.
Erstmals seit 1987 gab es damit wieder einen zu kühlen August. Diese ungewöhnliche, 18-jährige Reihe zu warmer Augustmonate ist einmalig in der Wolfacher Wetterstatistik und bislang von keinen anderen Monat auch nur annähernd erreicht worden.
Sehr bescheiden war auch die Höchsttemperatur von +28,8 Grad am 30. und damit gab es keine heissen Tage. Normalerweise klettert das Thermometer noch an mindestens zwei Tagen über die 30-Grad-Marke. Bei den Sommertagen fehlten sechs an der Zahl, statt 13 gabs diesmal nur sieben Tage zu verzeichnen. Die niedrigste Temperatur wurde am 9. mit +6,8 Grad gemessen.
Auch die Sonne leistete ihr Pensum und schien in Wolfach 191,3 Stunden, damit wurde das Sonnenscheinsoll um sieben Prozent übererfüllt. Das Bewölkungsmittel blieb mit 4,6 Achtel um 0,2 Achtel unter dem Durchschnitt und unterstützte damit die erhöhte Sonnenscheindauer. Mit vier heiteren (-1) und 11 trüben (+1) Tagen blieben auch diese Parameter nahe der Normalität.
Text und Grafik: Schmalz