Das Wetter im April: Endlich ließ sich der Frühling blicken

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[23.5.2006]
Kinzigtal. Auch im April waren noch die Nachwirkungen des langen und relativ kalten Winters zu spüren. In der ersten Monatshälfte verharrte die Vegetation bei zu kühlem Wetter quasi im Ruhezustand, erst danach konnte sich der Frühling durchsetzten und die Natur blühte auf. Insgesamt zeigte sich der April geringfügig zu mild, außerdem fiel zu viel Niederschlag, trotzdem kam die Sonne auf ihre Sollstunden.

Der als launisch verschriene Monat begann mit einer wechselhaften und kühlen Witterungsphase. Bis zum 5. waren die Temperaturen auf Talfahrt. Den Wechsel brachte ein gewittriges Tief am Monatsersten, danach wurde es täglich kühler, am 5. verharrten die Temperaturen bei + 5 Grad, auf den Bergen fiel wieder einmal Schnee.

Wenigstens brachten die beiden Folgetage ein wenig besseres Wetter und so konnten sich die Temperaturen etwas erholen. Doch schon auf den 9. hin regnete es erneut. Die vorösterliche Woche war ebenfalls nicht dazu angetan, Frühlingsgefühle aufkommen zu lassen. Mit Höchstwerten von fünf bis zehn Grad setzte man sich lieber an den warmen Ofen, als nach wärmenden Sonnenstrahlen Ausschau zu halten, die ohnehin Mangelware darstellten.

Auch die Osterfeiertage zeigten sich von der tristen Seite. Gerade mal der Ostermontagnachmittag war für einen Spaziergang gut. Nach den Feiertagen besann sich der Frühling auf seine Pflichten. Die Sonne zeigte nun ihre ganze Kraft, und schnell wurde die 25-Grad-Marke angepeilt, die am 24. nur knapp verfehlt wurde.

Das Frühlingswetter vom Feinsten lockte nun den letzten Stubenhocker nach draussen. Eine Störung, die am 25. und 26. Niederschläge brachte, öffnete am Monatsletzten auch das Tor für einen Schwall kalter und trockener Polarluft und prompt gab es nochmals eine frostige Nacht mit einem kräftigen Reif, welcher der aufgeblühten Natur nicht gerade guttat. Selbst am Tage fröstelte man am 29. bei strahlendem Sonnenschein.

Bis zum 13. zeigte sich die Aprilwitterung von der vorwiegend kalten Seite. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es teilweise um bis zu fünf Grad zu kalt. Nur am 1. und 2. gab es noch geringste Temperaturüberschüsse. Erst nach dem 13. kehrten sich die Verhältnisse um, nun lagen die Durchschnittswerte ebenfalls um bis zu fünf Grad über der Norm. Erst die beiden letzten Tage des Monats waren dann nochmals zu kalt.

Alles in allem rechnete sich am Ende für den April ein geringfügiges Plus von 0,3 Grad zusammen. Während Sommertage mit 25 Grad und mehr diesmal nicht drin waren, gab es vier Tage mit Frost, für den Monat aber noch ganz normal. Die höchste Temperatur wurde am 24. mit +24,4 Grad gemessen, am tiefsten sank das Thermometer am 7. mit -2,6 Grad. Beachtlich waren die -4,8 Grad die am Monatsletzten direkt über dem Erdboden gemessen wurden.

Nach der langen Trockenheit des Winters scheint das Frühjahr die fehlende Niederschlagsmenge doch reichlich nachzuliefern. Wie schon im März war es auch im April erneut zu naß und die Gesamtniederschlagsmenge von 116,1 Liter lag um 18 Prozent über dem langjährigen Mittel.

Die Zahl der 17 Niederschlagstage lag dabei um einen Tag zu hoch. Die größte Tagesregenmenge fiel am 2. mit 18,7 Liter/qm. Während in den Tallagen kein Schneefall – es kam nur zu einigen Graupelschauern – mehr zu beobachten war, gab es auf den Höhen des Schwarzwaldes in der ersten Monatshälfte nochmals Schneezuwachs.

Die Sonne schien in Wolfach 131,2 Stunden lang und damit wurde das Soll um eine Stunde übertroffen. Während man im ersten und letzten Drittel mit der Sonnenscheindauer durchaus zufrieden sein konnte, blieb das zweite Aprildrittel hier doch einiges schuldig.

Erfreulich, dass die Sonnenstunden trotz einer überdurchschnittlich häufigen Bewölkung zustande kamen. Das Wolkenmittel wurde zu 5,6 Achtel errechnet und lag damit um 0,3 Achtel zu hoch. Es gab nur einen sogenannten heiteren Tag (-3) und mit 15 trüben Tagen zwei mehr als normal. Die Gewittertätigkeit hielt sich noch in Grenzen, an einem Tag wurde ein Gewitter beobachtet.

Text und Meteogramm: Franz Schmalz
Fotos: Anke Bauer

 

 

 

 

 

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