Schramberger informierte über die Raumfahrt

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[06.11.2006]
Ortenau. Schon als Schüler war Wolfgang Schneider aus Schramberg ein begeisterter Amateuer-Astronom und fand über die Schramberger Gruppe Kontakt zum Astronomischen Verein Ortenau. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über das Studium u. a. zum Max-Planck-Institut und zur DLR. Heute ist er wissenschaftlicher Referent im Bundeswirtschafts- und Forschungsministerium und damit auch für die deutsche Raumfahrt zuständig.

Nach wie vor besteht ein guter Kontakt zum AVO und so ist Wolfgang Schneider immer ein gern gesehenes Mitglied und Referent in den Reihen der Sternfreunde. So auch am vergangenen Freitag, wo Schneider im Rahmen der Monatsversammlung über die deutschen Raumfahrtaktivitäten berichtete.

Und es ist schon beachtlich, welchen Umfang die deutsche Beteiligung an internationalen wie auch nationalen Raumfahrtprogrammen hat. Mit einem Umfang von 800 Millionen Euro ist die Raumfahrt der größte Technologieförderbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Forschung.

Davon gehen 552 Millionen an die ESA, die europäische Raumfahrtorganisation und deren Projekte, sowie 166 Millionen an nationale Programme. Die ESA unterhält in Deutschland zwei wichtige Einrichtungen, zum einen befindet sich in Darmstadt das Kontrollzentrum ESOC zur Überwachung der europäischen Raumfahrt, zum anderen beherbergt Köln mit der EAC das Trainingszentrum für die Astronauten.

Für Deutschland geht es bei allem auch um die Sicherung des Zugangs zum Weltraum, inbegriffen ist dabei auch die Nutzung der Internationalen Raumstation ISS bei welcher die ESA mit einem eigenen Modul eingebunden ist.

Die Schwerpunkte des nationalen Raumfahrtprogrammes liegen in den Bereichnen Satellitennavigation und Erdfernerkundung. Hier strebt man eine Führungsrolle an, bzw. hat diese schon erreicht. Diese Programme sind nicht nur rein wissenschaftlich ausgerichtet, sondern werden auch zusehends für kommerzielle Nutzung eingesetzt.

Gerade bei der Erdfernerkundung und Navigation ergeben sich viele nutzbringende Faktoren. Mit Hilfe der Satellitentechnik versucht man auch immer mehr Problemfelder, die sich aus den Folgen der Klimaveränderung ergeben, aus dem Weltall zu erforschen. Beispiel dafür ist ENVISAT, ein mit vielen Modulen ausgerüsteter Trägersatellit, der unter anderem das deutsche Projekt SCIAMACHY zur ständigen Messung des Ozons in der Stratosphäre mitführt.

Mit TERRASAR wird demnächst ein System gestartet, das zur besseren Kartografie dient und Land- und Fortwirtschaft helfen soll. Eingesetzt werden kann TERRASAR auch beim Risikomanagement und soll als Tandemversion im Erdorbit unterwegs sein. Eine ausgeklügelte Technik sorgt dann dafür, dass die beiden Satelliten in einer schraubenförmigen Umlaufbahn sehr stabil die Erde umrunden können ohne dass es dabei zu Kollisionen kommen kann.

Viele interessante Informationen konnten die Sternfreunde an diesem Abend also von Wolfgang Schneider erfahren und die anschließende rege Diskussion zeigte, dass noch zahlreiche Fragen von diesem Experten beanwortet werden mussten. Udo Büttner dankte in seiner Eigenschaft als AVO-Vorsitzender Wolfgang Schneider für seinen Vortrag.

 

Bildbeschreibung:

Wolfgang Schneider (rechts) freute sich wieder einmal beim AVO in Biberach zu sein und berichtete über die Aktivitäten der deutschen Raumforschung. Ebenso freuten sich auch AVO-Vorsitzender Udo Büttner (links) und Eberhard Marte aus Schramberg über den Besuch und den sehr interessanten Vortrag.

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