[17.11.2006]
Wolfach. Dank unserem Wetter-Spezialisten Franz Schmalz können wir Ihnen nun schon lange einen monatlichen Wetterrückblick als besonderes Highlight präsentieren. Auch das Wetter des Herbstmonats Oktober hatte er genau im Blick:
Seit September ist von einigen kurzen Unterbrechungen wieder Warmzeit angesagt. Auch der Oktober machte da keine Ausnahme. Er zeigte sich sogar deutlich zu warm, war aber gleichzeitig zu niederschlagsreich. Doch die Sonne kam deswegen nicht zu kurz und so konnte man auch den „goldenen Oktober“ geniessen.
Der Monatsanfang zeigte sich allerdings noch mehr von der feuchten Seite. Besonders der Einheitsfeiertag war alles andere als ein Tag für Out-door-Aktivitäten. Erst fiel bis zum Abend ergiebiger und anhaltender Regen und bei Einbruch der Nacht begann es auch noch kräftig zu stürmen. Damit war aber der Höhepunkt der Schlechtwetterlage erreicht, an den Folgetagen war es zwar noch nicht völlig beständig aber die Niederschlagsneigung war doch merklich herabgesetzt.
Richtig schön wurde es dann ab dem 8. Oktober. Bei sonnigem und recht mildem Wetter konnte man die Natur in ihrer herbstlichen Farbenpracht genießen. Tagsüber kletterte das Thermometer bis in den zwanziger Bereich und nachts blieb es trotz teilweise klarer Nächte frostfrei. Erst ab 20. kam dann wieder mehr Unbeständigkeit in den Wetterablauf. Die folgenden Tage zeigten sich zusehends regnerischer, der 23. war dann der zweite durchgängig verregnete Tag dieses Oktobers.
Nach drei weiteren wieder freundlichen Tagen folgte nochmals ein etwas durchwachsener aber auch immer wieder freundlicher Zeitraum bis zum Monatsende. Noch immer blieben die Tagestemperaturen mit 15 bis 20 Grad sehr mild und auch nachts war Frost weiter kein Thema.
Nur drei Tage des Oktobers (4.,5. und 16.)blieben temperaturmäßig leicht hinter dem langjährigen Mittel zurück. Alle anderen Tage des Monats waren dagegen zu mild, die Abweichungen erreichten in der zweiten Monatshälfte mehrfach einen Wert von sechs Grad. Diese deutlichen Wärmeüberschüsse machten den Gesamtmonat ebenfalls merklich zu warm.
Das in Wolfach gemessene Monatsmittel von +12,2 Grad lag um satte 3,1 Grad über dem 30-jährigen Durchschnittswert. Dies war zwar kein neuer Rekordwert, doch für einen dritten Platz in der Wolfacher Klimareihe reichte es locker. Wärmer war es nur 1995 und 2001. Die höchste Temperatur des Oktobers wurde am 13. mit +20,3 Grad gemessen. Die niedrigste Temperatur las der Berichterstatter am Morgen des 31. ab, das Thermometer zeigte noch +3,5 Grad an. Der Oktober blieb also noch frostfrei.
Die Niederschläge summierten sich im Oktober auf 117,2 Liter/qm. Dies sind 32 Prozent mehr als der für Oktober normale Sollwert von 89 Liter/qm. Trotzdem hatte man nicht das Gefühl, dass der Monat nun verregnet gewesen wäre. Allein der 3. steuerte mit 41,2 Liter schon ein gutes Drittel der Gesamtregenmenge bei. Der 23. legte dann nochmals 23,6 Liter dazu und so waren an zwei Tagen des Monats mehr als die Hälfte der Monatsmenge gefallen.
Insgesamt verteilte sich der Regen auf 14 Tage, das ist lediglich ein Tag mehr als im langjährigen Durchschnitt zu erwarten ist. Gewitter haben im Oktober schon Seltenheitswert, in diesem Jahr wurde man aber am Morgen des 24. durch Blitz und Donner geweckt.
Obwohl noch drei Stunden zur normalen Sonnenscheinsumme fehlten, hatte man nicht das Gefühl, dass die Sonne im Oktober zu wenig zu sehen war. Immerhin gab es zwölf Tage in Wolfach wo die Sonne länger als fünf Stunden schien. Die völlig sonnenlosen Tage blieben mit fünf Tagen deutlich in der Minderheit.
Das Bewölkungsmittel blieb um 0,3 Achtel geringer als normal, statt drei heiteren Tagen gab es diesmal nur zwei, doch blieb auch die Zahl der elf trüben Tage um drei unter dem Mittelwert, sodaß auch durch diese Parameter das insgesamt positive Oktoberwetter bestätigt wurde.
Der Wind, an den meisten Tagen eher schwach wehend, drehte lediglich an vier Tagen stärker auf. Besonders in den Abendstunden des 3. Oktober sorgte ein Orkantief mit seinem Sturmfeld auch im Kinzigtal für stürmische Windböen. Die schnellste brachte es an der Wetterstation in Wolfach auf 75 kmh und damit auf Windstärke neun.
Grafik und Text: Franz Schmalz