[08.12.2008]
Wolfach. Franz Schmalz hat den vergangenen Monat in Sachen Wetter wieder ganz genau unter die Lupe genommen:
In alten Kalendern wird der November als „Nebelmond“ bezeichnet, er gehört mit Dezember und Januar zu den trübsten Monaten des Jahres. Die herbstliche Feuchtigkeit verbunden mit der Auskühlung durch den immer tieferen Sonnenstand begünstigt das Auftreten von Nebel.
Doch in diesem Jahr war der November kein typischer Nebelmonat. Vorwiegend milde Luftmassen aus dem Südwesten sorgten dafür dass der Monat zu warm wurde, Unterstützung gab es zudem von der Sonne, die etliche Stunden länger schien als im Durchschnitt.
Dabei hatte es am Monatsbeginn nicht unbedingt den Anschein, dass der Monat zu mild werden könnte. Ein nach Osten ziehendes Tief hatte polare Kaltluft angezapft und brachte einen markanten Temperaturrückgang. Nach einem sonnigen aber kalten Allerseelentag (2.) staunte man am Abend nicht schlecht, als sich die ersten Schneeflocken ins Kinzigtal verirrten.
Am nächsten Morgen grüßten dann schneebedeckte Bergkuppen vom nahenden Winter. Doch irgendwie überlegte es sich der eisige Geselle dann doch anders und zog sich dezent zurück. Die Temperaturen erholten sich rasch und erreichten wieder zweistellige Werte. In klaren Nächten gab es noch leichten Frost mit Reifansatz. Doch damit war es auch bald vorbei. Wolkigeres und regenreicheres Wetter im zweiten Novemberdrittel hielten auch nachts die Temperaturen relativ hoch, während es tagsüber mit 10 – 15 Grad weiter recht mild blieb.
Einen leichten Dämpfer gab es nochmals am 22. hier blieb das Thermometer am Tage bei +6,5 Grad stecken. Danach stellte sich aber umgehend wieder für Ende November ungewöhnlich mildes Wetter ein, die Höchsttemperaturen erreichten am 24. und 25. örtlich um die 20 Grad. Auch die letzten Tage des Novembers blieben mild, wenn auch nicht mehr ganz auf diesem hohen Niveau.
Während im ersten Novemberdrittel noch die kalten Tage die Oberhand hatten, am 2. war es im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt fast sechs Grad zu kalt, blieb es ab Beginn des zweiten Drittels bis zum Monatsende dauerhaft zu mild. Mitte November lagen die Tageswerte um bis zu sechs Grad über der Norm, fast acht Grad war es Mitte des letzten Drittels zu warm.
Das Übergewicht der warmen Tage sorgte auch dafür, dass der Gesamtmonat um 2,2 Grad zu mild ausfiel. Beachtlich ist die Abweichung des letzten Drittels zu nennen, das um satte fünf Grad wärmer war als normal. Die höchste Temperatur wurde in Wolfach am 24. mit +15,5 Grad gemessen, die niedrigste Temperatur wurde am 2. mit -1,5 Grad abgelesen, am Boden ging das Thermometer auf -3,9 Grad zurück. Insgesamt rutschte das Thermometer insgesamt nur fünfmal in den Frostbereich, normal sind dagegen neun Frosttage.
Ein positives Bild hinterlässt der November auch hinsichtlich der Niederschlagstätigkeit. Die Zahl der Niederschlagstage hielt sich mit 15 genau an die Regel, die Niederschlagssumme blieb mit 87 Liter/qm um ein knappes Viertel unter dem Sollwert. An einem Tag fiel Schnee, im weiteren Verlauf auch Schneeregen. Die höchste Tagesmenge wurde am 11. mit 16,7 Liter/qm gemessen.
Wie schon eingangs im Bericht erwähnt, war der November beileibe kein wolkenverhangener und nebliger Monat, im Gegenteil, die Sonne schien mit 71 Stunden in Wolfach 12 Stunden mehr als im langjährigen Durchschnitt und legte auf das Soll nochmals 21 Prozent drauf. Mit 6,1 Achtel fiel die durchschnittliche Bewölkung um 0,2 Achtel geringer aus als im Mittel.
Oft toben im letzten Herbstmonat bereits starke Herbststürme, doch diesmal zeigte sich der Wind noch meist verhalten, es gab lediglich sechs Windtage und die maximale Windböe betrug in Wolfach 48 kmh.
Text und Grafik: Franz Schmalz