Wenn ein Kind oder ein junger Mensch spielsüchtig wird, stellt dies die Angehörigen vor enorme Herausforderungen. Gefühle wie Ohnmacht, Schuld, Scham und Verzweiflung prägen den Alltag. Viele Eltern und Familien fragen sich: „Was haben wir falsch gemacht? Warum haben wir die Anzeichen nicht bemerkt? Wie können wir helfen?“.
„Glücksspiel kann schnell zum Zwang werden und das Leben der Betroffenen beherrschen. Für die Angehörigen bringt dies nicht nur finanzielle Schwierigkeiten mit sich, sondern führt häufig auch zu emotionaler und körperlicher Erschöpfung“, erklärt Wolfgang Hirrle von der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen des Ortenaukreises.
Um Angehörigen Unterstützung und einen Ort für Austausch zu bieten, soll im Ortenaukreis eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von glücksspielsüchtigen jungen Menschen im Alter von 14 bis 30 Jahren gegründet werden. Dabei sollen auch Fragen geklärt werden wie: Wo finde ich passende Therapieangebote für den Betroffenen und mich selbst? Wie gehe ich mit Schuldgefühlen und Scham um? Welche weiteren Unterstützungsangebote stehen zur Verfügung? Die Gruppe will Raum für Austausch und gegenseitige Unterstützung bieten – ein erster Schritt, um den Herausforderungen der Glücksspielsucht mit Zuversicht zu begegnen.
„Angehörigengruppen sind eine wichtige Möglichkeit, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, über Erfahrungen zu sprechen und echte Anteilnahme zu erfahren“, weiß Hirrle. Ziel der Gruppe ist es, den Teilnehmenden Unterstützung zu bieten und gemeinsam ein Hilfenetzwerk aufzubauen.
Eltern, Angehörige und Interessierte können sich bei der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im Ortenaukreis melden:
Telefon: 0781 805 9771
E-Mail: selbsthilfe@ortenaukreis.de