Franz Schmalz: So war das Wetter im Mai

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[13.6.2005]
Kinzigtal. Höhen und Tiefen kennzeichneten das Wetter im diesjährigen Mai. Hochsommerliche Temperaturen standen gegen letzte Fröste, die uns die Eisheiligen brachten. Wolken und regnerisches Wetter war viele Tage dominant, sodaß die Regenmenge überdurchschnittlich und die Sonnenscheindauer zu gering ausfiel.
 

Dabei hatte der Mai ganz gut angefangen. Mit fast 30 Grad und Sonnenschein ging es in den Wonnemonat. Doch bereits am 3. Mai hatte es sich „ausgewonnt“. Bis ins letzte Monatsdrittel folgte nun eine unbeständige und oft auch merklich zu kühle Witterung, in der trockene und schöne Maitage die Ausnahme blieben. Lediglich am 11. und 12., sowie am 18. und 19. blieb es niederschlagsfrei und bei geringerer Bewölkung war es auch etwas wärmer.

Während in den vergangenen Jahren die Eisheiligen oft sogar als „Schweißheilige“ bezeichnet werden konnten, erinnern sie sich nun doch langsam wieder ihrer ursprünglichen Bedeutung. Im letzten Jahr kamen sie mit etwas Verspätung, in diesem Jahr dafür etwas frühzeitiger. Ein kräftiger Vorstoss kalter Polarluft drückte die Temperaturen vom 5. bis 10. auf Tageswerte von zehn bis 15 Grad und nachts gings bei aufklaren weit nach unten. Am 11. und 12. sank das Thermometer direkt über dem Erdboden sogar nochmals in den Minusbereich.

Nach diesem kalten Intermezzo wurde es zwar wieder milder aber als frühsommerlich waren die Temperaturen nicht einzustufen, erst eine Hochdrucklage im letzten Drittel sorgte dann für den entsprechenden Wärmeschub. Am 20. wurde erstmals nach fast drei Wochen wieder die 25 Grad geknackt und am 26. zeigte das Thermometer erstmals in diesem Jahr mehr als 30 Grad an. Nach drei weiteren heißen Tagen ging die Temperatur zum Monatsende nach einer gewittrigen Nacht am 30. wieder deutlich zurück.
 
Nachdem an den ersten beiden Maitagen die Mitteltemperaturen um sieben Grad über dem langjährigen Mittel lagen, folge eine längere Zeit mit meist zu niedrigen Werten. Höhepunkt dieser „Kälteperiode“ war der 10. mit einer Abweichung von mehr als sechs Grad, einen zweiten Schwerpunkt gab es am 18. mit nochmals fünf Grad zu niedrigen Temperaturen.
 
Zehn Tage später waren die Tagesmittelwerte um 14 Grad höher und lagen damit um neun Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Diese kurze aber kräftige Hitzewelle sorgte letztlich dafür dass in der Bilanz der Mai sogar als leicht zu milder Monat gelten darf. Das Monatsmittel betrug in Wolfach 13,1 Grad und lag damit um 0,8 Grad über dem dreißigjährigen Durchschnittswert.

Obwohl es längere Zeit unbeständig und kühl war, wurden doch acht Sommertage und vier heiße Tage gezählt. Das sind fünf bzw. vier Tage mehr als in einem Normalmai. Die höchste Temperatur wurde am 27. mit +32,4 Grad gemessen. Es war die höchste Maitemperatur in Wolfach seit 1969. Auf sehr kühle + 0,8 Grad sank das Thermometer am 12. ab, am Erdboden zeigte das Quecksilber sogar frostige – 2,1 Grad an.

 
Nicht gerade das Attribut „Wonnemonat“ konnte man dem Mai hinsichtlich des Niederschlagsverhaltens vergeben. An zwanzig Tagen des Monats fiel Regen und damit an drei Tagen mehr als üblich. Vor allem in den ersten beiden Monatsdritteln regnete es fast jeden Tag, erst im letzten Drittel gab es eine etwas längere regenfreie Periode. Die Niederschlagsmenge betrug in Wolfach 130 Liter/qm und lag damit um fünf Prozent über dem Soll. Die größte Tagesmenge wurde am 7. mit 15,9 Liter/qm gemessen. An zwei Tagen wurden Gewitter beobachtet, die aber hier keine große Wirkung entfalteten.
 
Die Sonne blieb mit ihrer „Leistung“ etwas hinter den Erwartungen zurück. Am Monatsende summierte sich die Wolfacher Sonnenscheindauer auf 155,7 Stunden, damit fehlten noch fünf Prozent zum Monatssoll. Das Bewölkungsmittel war aber deswegen nicht ebenfalls zu hoch, sondern lag mit 4,9 Achtel sogar um 0,4 Achtel besser als normal. Statt drei gab es fünf heitere Tage und mit 12 trüben Tagen war dieses Ergebnis um einen Tag besser. Also trotz einiger negativer Elemente durchaus auch positive Wertungen für den fünften Monat des Jahres.
 
Text: Franz Schmalz
Fotos: Anke Bauer

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