Erlebnisse aus Athen von Anita Schätzle

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[26.9.2004]
Haslach. Nach vielen herzlichen Begrüßungen und feierlichen Ehrungen ist wieder der Alltag bei Olympionikin Anita Schätzle eingekehrt. In Athen prasselten die Eindrücke nur so auf die Haslacherin ein. Jetzt hat sie Zeit, das Erlebte zu verarbeiten – und sie erzählt gern davon.

Seit der Olympiade ist Anita Schätzle noch bekannter. Wird sie von einem ihrer zahlreichen Fans gesichtet, wird gleich nachgehakt, wie "es" denn so war. "Ich freue mich über die Anerkennung und die vielen netten Worte", lächelt Schätzle.

Viele machten sich Sorgen, da sie sich auf der Athener Ringermatte eine Knieverletzung zugezogen hatte – eine Schiene gehört zu den "Andenken", die sie aus Griechenland mitbrachte.
Doch die wird sie bald loshaben, hofft die Ringerin. Über ihr frühzeitiges Ausscheiden sei sie sehr enttäuscht gewesen. "Für mich war es schon ein Schock. Mit dem Trainer habe ich aber beschlossen aufzugeben – um nicht noch mehr kaputt zu machen." Nach dem ersten Schreck habe sie sich aber über ihren sechsten Platz freuen können.

Vor allem das olympische Dorf habe sie fasziniert. "Die Sportler haben sich beim Essen gesehen und schauten bei den Wettkämpfen zu. Aus Rücksicht auf mein Knie habe ich nur wenig von der Stadt gesehen", bedauert die Haslacherin. Die Abschlussfeier sei eine Wucht gewesen: 80 000 Menschen strömten in das Stadion, um zu feiern. Auf dem Kreuzfahrtschiff "Aida" wurde Schätzle von Reinhold Beckmann interviewt. "Das war ein riesiges Erlebnis." Vier bis fünf Wochen will Schätzle jetzt im Kinzigtal bleiben und das Knie auskurieren. Ist die Schiene weg, geht’s ans Aufbautraining. Ursprünglich war geplant, dass die Ringerin in Griechenland noch Urlaub macht, aber "jetzt ist es halt anders gekommen".

Wenn Anita Schätzle wieder fit ist, geht es erneut zur Bundeswehr. Für die Sportsoldatin fangen die Vorbereitungen für 2005 schon an. Die Deutsche und die Europäische Meisterschaft werfen ihre Schatten voraus – und am Ende des Jahrs tritt die Weltelite gegeneinander an. Für die Ringerin sind es Marksteine auf dem Weg zur nächsten Olympiade, denn in Peking will sie auf jeden Fall wieder dabei sein.

Text und Foto: Anke Bauer

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