[26.11.2004]
Mühlenbach. Der SPD-Landtagsabgeordnete Walter Caroli stattete der Gemeinde am Donnerstag einen kurzen Besuch ab. Bürgermeister Karl Burger, Schulleiterin Stefanie Schnurr und Bürgermeisterstellvertreter Leo Lupfer gaben Caroli einige Forderungen mit auf dem Weg: Der Schulstandort muss erhalten bleiben, der ELR-Topf darf nicht wie geplant stark gekürzt werden und die B 33 muss ausgebaut werden.
In seiner nunmehr 17-jährigen Landtagstätigkeit sei es immer ein guter Brauch gewesen, die einzelnen Gemeinden zu besuchen und zu fragen, wo die Sorgen und Nöte liegen, erklärte Caroli. Dies sei gerade derzeit dringend nötig, da man mitten in den Haushaltsverhandlungen steht, die Vorbereitungen für den Landeshaushalt 2005 und 2006 seien in vollem Gange. Er kündigte an, dass er sich ab 31. Mai nächsten Jahres aus dem Landtag zurückziehen wird.
Ganz besonders lag Bürgermeister Karl Burger die Sicherung des Schulstandortes am Herzen. Immerhin habe man seit 1996 insgesamt 600.000 Euro aus eigenen Mitteln in die Schule investiert. Man wird als Schulträger auch weiterhin bemüht sein, die Schule in einem guten Zustand zu halten, kündigte Burger an. Caroli konnte den Bürgermeister und die Schulleiterin Stefanie Schnurr zunächst einmal beruhigen: "Die Grund- und Hauptschule ist nicht akut gefährdet." Für die Kinder sei es natürlich wesentlich sinnvoller, wenn sie vor Ort zur Schule gehen, befand er. Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass es schon seit langer Zeit Kooperationen in der Schule gibt. Caroli ist Mitglied im Schulausschuss, der vorgestern getagt hat, dort seien die sinkenden Schülerzahlen ein großes Thema. Die ortsnahe Versorgung der Kinder sollte im Vordergrund stehen, man müsse aber darum kämpfen. "Zentralisierungstendenzen zahlen sich nicht aus", stellte er fest.
Die Situation im schulischen Bereich sieht insgesamt nicht gerade rosig aus. Sie wehrte sich gegen Pisa & Co. und berichtete über Kooperationen. Man müsse sehen, dass bei vielen Schülern der Lernwille gar nicht da sei. In Mühlenbach hat man jedoch noch Einfluß auf die Kinder, betonte sie. "Die Gemeinde und der Bürgermeister haben für unsere Schule sehr viel getan", lobte Schnurr das Engagement des Schulträgers. "Wenn die Schule, die Post und alles weg ist, verarmt das Leben im Dorf." Gemeinsam machten sie Caroli klar, wie lebendig das Leben, auch durch die vielen Vereine in Mühlenbach ist.
Karl Burger erklärte zum Thema "Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum" an, dass die Angst vor einer massiven Kürzung des Fördertopfes da sei. Immerhin habe man für die Gemeindehalle Zuschüsse beantragt. Der SPD-Vertreter sprach sich klar gegen Kürzungen in diesem Bereich aus, dies sei unzumutbar.Vor Ort machte er sich in der Schule und in der Gemeindehalle ein Bild. Von Burger holte er sich die neusesten Informationen über die Landwirtschaft und das Mindestflurkonzept, dass die Gemeinde derzeit erstellt. Eine Offenhaltungsprämie sei ihm natürlich am liebsten, doch sei das nicht realisierbar. Leo Lupfer bemängelte beim Thema Verkehr die Zustände, die zu den Hauptverkehrszeiten an der Zufahrt zur B 33 in Haslach herrschen, dies sei eine Zumutung. Dem stimmte auch der Bürgermeister zu und schimpfte auch über das Tempolimit.
Text und Foto: Anke Bauer