[08.9.2005]
Wolfach. Ein Großereignis für Oldtimerfans wirft schon jetzt seine Schatten voraus, nächstes Jahr wird das zweite Feuerwehr-Oldtimertreffen organisiert und eine Gruppe aus Wolfacher Feuerwehrmännern will es bis dahin geschafft haben, das betagte Magirus-Deutz-Löschfahrzeug zu restaurieren.
Als in den Reihen der Feuerwehr über dessen Schicksal abgestimmt wurde, war eine große Mehrheit dafür, dass man den Oldie wieder herrichtet. Das Geld für die Aktion kommt hauptsächlich aus der Kameradschaftskasse. Eine solche echte deutsche Wertarbeit schmeißt man nicht einfach auf den Schrott.
Schon seit 1993 schraubt die Gruppe um Edwin Heil geduldig an dem alten LF 15, das noch vor wenigen Jahren im Einsatz war, um ihm neues Leben einzuhauchen. Die gute alte Seele ist 1950 gebaut worden und braucht nun viele helfende Hände, um wieder fahrtauglich und schmuck zu werden. Bis aufs kleinste Teil musste alles zerlegt werden, die Arbeiten wurden fotografisch dokumentiert.
Vor einiger Zeit stand das betagte Löschfahrzeug noch in der ehemaligen Lackiererei der Firma Hund, als das Gelände in den Besitz der Gemeinde Oberwolfach überging, gab Bürgermeister Jürgen Nowak grünes Licht für den Verbleib. Nun werden die Gebäude bald abgerissen und so steht das Fahrgestell derzeit in der Werkstatt des Autohauses Wäschle, denn im Feuerwehrgerätehaus kann man solche Arbeiten nicht durchführen, so ist man sehr froh, dass man bei Manfred Schafheutle unterschlupfen durfte.
Ein harter Kern aus vier bis sechs Schraubern arbeitet meist Mittwochs und Samstags in der Werkstatt. Derzeit sieht man vom Fahrzeug nur noch das frisch lackierte Fahrgestell, auf dem ein neuer 400-Liter Löschtank und ein alter Sitz thront. Gleich daneben lagern sandgestrahlte und inzwischen knallrot lackierte Felgen mit neuen Reifen. Auch ein neuer Auspuff ist schon eingebaut.
Ein Glücksfall kam den Restaurateuren zur Hilfe, ein altes Hornberger Fahrzeug wurde auf einem Schrottplatz in erbärmlichem Zustand entdeckt. Die Gangschaltung und den Motor können die Wolfacher sehr gut gebrauchen. Im letzten Jahr arbeitete man insgesamt 400 Stunden.
Was die gesamte Restauration kosten wird kann man heute noch nicht sagen, auf jeden Fall helfen unzählige Eigenleistungsstunden beim Sparen. Beim Wiederaufbau helfen alte Unterlagen. Der Fahrzeugaufbau, der sogenannte Koffer, kommt jetzt bald in die Lackiererei, dort bekommt er seine schöne rote Farbe.
Dankbar sind die Floriansjünger auch, dass sie von vielen Firmen unterstützt werden, das war auch bei der kürzlich erstmals stattfinden Altpapiersammlung der Fall, bei der Feuerwehraktion kamen fast 400 Euro zusammen, man hat etwa 8,6 Tonnen gesammelt. Die Kameraden wollen am 10. Dezember die Sammlungsaktion wiederholen.
Natürlich würde man sich auch über Spenden aus der Bevölkerung freuen. Infos gibt’s bei Edwin Heil, Tel: 07834/65 42. Nächstes Jahr soll der Magirus dann beim zweiten Oldtimertreffen in der Innenstadt seinen großen Auftritt haben, bis dorthin muss alles fertig sein.
Dann feiert auch das restaurierte Benz-Feuerwehrfahrzeug seinen 80. Geburtstag, es wurde von der sogenannten „Benz-Gruppe“ auf Vordermann gebracht. Dann wird auch gezeigt, wie man in früheren Zeiten Brände gelöscht hat. Schon 1996 feierte man ein ähnlich tolles Fest, erinnerte sich Manfred Schafheutle.
Am 05. und 06. Oktober ist es dann soweit, bis dahin müssen die Feuerwehrmänner noch oft die Schraubendreher in die Hand nehmen. Schon jetzt hat die Stadtkapelle ihre Unterstützung für das Fest zugesagt, waren sie es doch, die Jahr für Jahr mit dem Magira Auflüge machen durften.
Text und Foto: Anke Bauer