Das Landeskriminalamt warnt vor Scherz- oder Falschmeldungen per E-Mail

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HOAX! SCHERZ- ODER FALSCHMELDUNGEN

Seit Jahren kursieren Warnmeldungen vor (angeblichen) Viren,  die sich per E-Mail verbreiten sollen.  Diese "Warnungen" werden meist von gutgläubigen Usern verbreitet,  die diese per E-Mail von ihresgleichen erhalten haben.

Sie zeigen dabei oft sogar Engagement, das man sich sonst nur wünschen könnte, im Glauben, sie täten den Adressaten einen Gefallen, in dem sie sie vor gefährlichen Viren warnen. Die Empfänger werden aufgefordert, E-Mails, die im Betreff (subject) einen der weiter unten genannten Begriffe enthalten, nicht zu lesen sondern sofort zu löschen oder an eine weitere Person zu steuern. Andernfalls würde ein Virus furchtbare Dinge mit dem Rechner des Empfängers anrichten.

Fakt ist, dass alle diese Warnungen, was die Gefährlichkeit der vermeintlichen Viren angeht, keinen ernstzunehmenden Hintergrund haben. Tatsächlich gibt es E-Mails, vor denen gewarnt wird, meist gar nicht. Diese Warnungen werden Hoaxes genannt (engl. hoax; altengl. hocus: Scherz, Falschmeldung). Hoaxes richten erheblichen Schaden an, in dem sie Menschen verunsichern und Arbeitszeit binden. Außerdem belasten sie durch ihre nicht geringe Zahl das Internet durch nutzlosen E-Mail-Verkehr. Generell werden nie echte Virus-Warnungen auf diese Weise in die weite Welt geschickt. Die Zahl der Hoaxes ist nicht gering, die meisten sind letztlich nur Nachahmungen ("copycats") des ersten dokumentierten Hoax "GoodTimes".

Wie erkenne ich einen Hoax?
 – Das Subject (Betreff) enthält oft den Begriff "Virus Warnung" oder sinnverwandtes.

– Der Adressat wird aufgefordert, die "Warnung" an möglichst viele Menschen weiterzuleiten.

– Die Wirkung des Virus wird sehr drastisch dargestellt und beinhaltet Dinge, die ein Computer-Virus gar nicht kann (z.B. Hardware beschädigen).

– Häufig wird als Quelle eine namhafte Firma oder Organisation genannt, um die Glaubwürdigkeit zu verbessern (a.k.a. False Authority Syndrom). Bei diesen Firmen finden sich jedoch keine Hinweise auf eine solche Warnung.

– Oft finden sich "Aktualitätsangaben" wie "gestern" oder "am Freitag", die keinen Bezug zu einem bestimmten Datum haben können. Wenn ein Kettenbrief schon ein paar Tage, Wochen oder Monate unterwegs ist – was war dann "gestern"?

Keine der genannten Firmen hat tatsächlich jemals Warnungen dieser Art publiziert. Es werden generell nie echte Virus-Warnungen als Kettenbriefe in die Welt geschickt, das sind alles Falschmeldungen!

Kettenbriefe
Auch Kettenbriefe zählen zu den Hoaxes, denn auch hier existieret kein realer Hintergrund, der eine Weiterleitung an andere rechtfertigen könnte. Darüber hinaus fallen sie auch in die gleiche Kategorie wie Werbemails: Sie sind unverlangte Massenmails (SPAM, UBE).

Es gibt mehrere Varianten
 
Pyramiden-Systeme
(Schneeball-Systeme, "Make Money Fast" Gewinnspiele und Artverwandtes Glücksbriefe Hier werden die Empfänger aufgefordert, einen bestimmten Betrag an den Absender zu zahlen. Sie sollen dafür Informationen bekommen, wie sie das selbst auch mit anderen machen können. Durch die lawinenartige Verbreitung soll man in ein paar Tagen hunderte oder gar tausende von Dollar verdienen und dann immer weiter. Dass das nicht  funktionieren kann wird  schnell klar wenn man sich ausrechnet, welche Teilnehmerzahlen erforderlich sind, wenn man als zehnter in einer solchen Kette noch was verdienen soll.

BillGates schenkt jedem $1.000 oder eine Windows-CD, Nike verschenkt Sportartikel, Disney World zahlt jedem $ 5.000 oder eine Alles-Inklusive-Reise und so weiter und so
weiter… Mit ein bisschen gesundem Menschenver- stand merkt man gleich, dass das Unsinn ist. Auch so genannte E-Mail-Tracking-Systeme (wir testen ein neues System, testen Sie mit! "Microsoft E-Mail-Tracking System") existieren  nicht. Diese an sich harmlos erscheinenden Kettenbriefe stellen durch ihre Zahl und Häufigkeit doch eine Belastung der Netzresourcen und eine Belästigung der meisten Empfänger dar. Es wird wohl kein vernünftiger Mensch ernsthaft annehmen, dass diese Briefe (die es seit Jahrhunderten auch in handschriftlicher Form gibt), irgendwie andere Wirkung als die eben genannte haben. Viele finden es einfach lustig oder meinen, sie würden jemanden damit zumindest eine Freude machen. Tenor: "Schaden kann´s ja nicht!" Einige dieser Glücksbriefe drohen jedoch auch mit ernsten Konsequenzen für den Fall, dass sie nicht weitergeleitet werden. Dies kann abergläubische Menschen durchaus verunsichern; sie leiten sie dann lieber weiter, womit das Ziel wieder einmal erreicht wäre.

 
Mitleids-Briefe / E-Petitionen  
Angeblich sitzt in Florida, New York, England oder Australien ein kleines Kind, das bald an
Krebs (oder einer anderen Krankheit) sterben wird und sein letzter Wunsch ist es, dass  dieser Kettenbrief um die Welt gehen möge oder dass ihm / ihr alle schreiben. Weiter wird vorgegeben die Beantwortung der E-Mail sei für einen guten Zweck, außerdem bekommt die behandelnde Klink, das Kind oder die Eltern einige Dollar für die Weiterleitung.

In diese Kategorie fallen Kettenbriefaktionen, die dazu aufrufen, sich für oder gegen ein Thema einzusetzen. Hier gilt:
– Kettenbriefe sind kein adäquates Medium, um seriöse Anliegen zu kommunizieren.

– Kettenbriefe ändern nichts. Niemand, der etwas ändern könnte, nimmt Kettenbriefe ernst oder auch nur zur Kenntnis.  

Landeskriminalamt Baden-Württemberg
PG Internet-Kompetenz-Zentrum
Taubenheimstra0e 85 – 70372 Stuttgart

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