Das Wetter im Juli 2006

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meteodaten juli 2006
meteodaten juli 2006

[31.08.2006]meteodaten juli 2006 
Wolfach. Das Wetter im Juli 2006. Genau 23 Jahre hielt der Wärmerekord des Juli 1983, dann machte der Juli 2006 diesen Rekord streitig. Es war ein Sommermonat der Superlative mit einem weit überdurchschnittlichen Temperaturüberschuss, einer merklich zu geringen Niederschlagsmenge und einem deutlichen Überangebot von Sonnenstunden. Nach der gewittrigen Einlage des Sommers gegen Juniende zeigten sich die ersten Julitage wieder von der trockenen und warmen Seite, rasch wurde die 30-Grad-Schwelle wieder überschritten.

Ab dem 5. sorgten Gewitter wieder für Abwechslung im Wettergeschehen und für eine vorübergehende Abkühlung. Am 11. wurde die 30-Grad-Marke erneut geknackt. Unter Zufuhr trockener und klarer Nordostluft war der Zeitraum vom 15. bis 17. sehr angenehm, nachts kühlte es ordentlich aus, während es tagsüber recht warm aber nicht schwül war. In der Folge nahm die Hitze jedoch weiter zu und am 19. zeigte das Thermometer erstmals in diesem Jahr 35 Grad anNach einer kurzen Gewittereinlage am 22. erreichte der Sommer am 25. mit nochmals 35 Grad seinen Höhepunkt. Bis zum 27. lagen die Höchstwerte über 30 Grad, bis zu diesem Tag gab es eine Reihe von elf Tagen mit Höchsttemperaturen von mehr als dreißig Grad. Nur wenig niedriger lagen die Temperaturen in den letzten Julitagen, die Wetterlage wurde aber zusehends labil und damit anfällig für Schauer und Gewitter. Am Nachmittag des 31. leitete eine insgesamt nur schwache Gewitterfront das vorläufige Ende des Hitzesommers 2006 ein. grelles SonnenlichtDer Juli gehört zu den absoluten Ausnahmemonaten der Wolfacher Wetterstatistik. Alle Tage des Monats waren mehr oder weniger überdurchschnittlich temperiert. Die größten Abweichungen gab es in der zweiten Monatshälfte. Hier lagen die Temperaturen zum Teil bis zu acht Grad (am 25.) über dem langjährigen Durchschnitt. Das Monatsmittel betrug +21,7 Grad in Wolfach und lag damit um 4,2 Grad über dem Julidurchschnittswert. Allein der Juli 1983 konnte bislang bei den Julimittelwerten mit der gleichen  Abweichung aufwarten. Allerdings waren die Temperaturabweichungen im Juni 2003 mit 5,8 Grad und im August desselben Jahres mit 5,4 Grad noch bedeutend höher. In der Rangfolge der heissesten Sommermonate belegt der Juli 2006 zusammen mit dem Juli 1983 den zweiten Platz hinter dem Spitzenreiter August 2003. Die Qualität des Sommers zeigte sich auch in der Anzahl der Sommertage, die mit 29 um 14 Tage höher als normal vorkamen. Hier wie auch in der Anzahl der 16 heißen Tage (+12) war der Juli 2006 gleichauf mit 1983. Die höchste Temperatur wurde am 25. mit +35,3 Grad gemessen, am 31. Juli 1983 stieg das Thermometer auf bislang nicht mehr erreichte +38,8 Grad in Wolfach. sonnenuntergangDie kühlste Nacht wurde am 17. registriert, hier ging das Thermometer auf +12,6 Grad zurück.Die bereits im Juni herrschende trockene Witterung fand auch im Juli ihre Fortsetzung. Niederschläge fielen meist nur in Zusammenhang mit Gewittern. Gegen Ende des Monats zeigten sich an wenig beregneten Stellen die ersten Dürreschäden. Die Landwirte begannen sich ernsthafte Sorgen um die Ernte zu machen. Es ist nicht nur die geringe Regenmenge, sondern auch die hohe Verdunstungsrate, die in solch heißen Sommermonaten die Böden stark austrocknen lässt. In Wolfach wurde eine Gesamtregenmenge von 50,3 Liter je qm gemessen, das waren lediglich 47 Prozent der Sollmenge. Damit schaffte er es auf den vierten Platz der Rangliste trockener Julimonate. Ganze neun Tage mit Niederschlag wurden gezählt, ein normaler Juli bringt es immerhin auf fünf Tage mehr. An sieben Tagen waren die Niederschläge von Gewittern begleitet, die jedoch nur eine geringe bis mäßige Intensität besassen. Einmal, am 22. wurde etwas Hagel im Niederschlag beobachtet. Die größte Tagesmenge wurde am 5. mit 15,6 Liter/qm gemessen. Die Sonnenanbeter konnten sich im Juli auf gar keinen Fall beschweren. Jeden Tag zeigte sich die Sonne und oft konnte sie sogar den ganzen Tag ziemlich ungestört von Wolken ihre Strahlen auf die Erde schicken.untergehende Sonne In Wolfach wurden 265 Sonnenstunden gezählt, fast ein Drittel mehr (28%) als im langjährigen Durchschnitt. Seit Beginn der Wolfacher Messreihe bedeutet dies Platz fünf auf der Hitliste der sonnigsten Julimonate. Entsprechend gering war die Bewölkung, diese wurde auf einen Wert von 2,8 Achtel errechnet und lag damit um 1,8 Achtel unter dem Normaldurchschnitt. Zehn heitere Tage und nur ein trüber Tag wurde gezählt, damit lagen diese Werte ebenfalls weit besser als im Schnitt.
Fast zwei Monate gab es also in der Ortenau herrliches Sommerwetter und es wurde bereits orakelt ob dieser Sommer nun sogar den Jahrhundertsommer 2003 schlagen könnte. Doch abrupt am 1. August verabschiedete sich dieser Sommer für fast drei Wochen. Damit ist das Rennen klar für den Sommer 2003 gelaufen und es wird schwierig für den Sommer 2006 noch gegen den Sommer 1983 zu bestehen.

Text und Graphik: Franz Schmalz


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