Der Startschuss für die Ironman-Weltmeisterschaft ist gefallen

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Wenn für die diesjährige Ironman-Weltmeisterschaft der Startschuss fällt, sind mit Joachim Prinzbach und Thorsten Schulte erstmals zwei Haslacher Sportler mit dabei. Thorsten Schulte sprach mit unserer Zeitung über einen der härtesten Wettkämpfe der Welt.

[6.10.2004]
Haslach. Am 16. Oktober geht er in Hawaii an den Start. Er wird seinem Körper alles abverlangen. 3,8 Kilometer wird er im 26 Grad warmen Pazifik schwimmen. Aufgrund der hohen Wassertemperaturen wird ohne Neoprenanzug geschwommen. Auf das Schwimmen freut sich der ehrgeizige Sportler.

Im Gegensatz zu manchen Wettkämpfen in Europa, die in Seen ausgetragen werden, ist die Sicht im pazifischen Ozean sehr gut, das sei viel angenehmer. Einmal im Wasser, zählt nur noch Kraft, Ausdauer und Technik. Sehr wichtig ist ein gutes Gefühl für das Wasser. Danach kommt der Wechsel auf das Rad, es gilt dabei keine Zeit zu verlieren. 180 Kilometer sind entlang der Küste auf einem hügeligen Profil zu fahren. Das sei sehr anspruchsvoll. Die Sportler müssen mit hoher Luftfeuchtigkeit und teilweise starken Winden kämpfen. So sei der Wind auf dem Rad der ausschlaggebende Faktor. Zuletzt kommt der schwierigste Teil des anstrengenden Wettkampftages, der Marathon. 42,2 Kilometer müssen auf einer Asphaltstrecke zurückgelegt werden. Die Strecke verläuft direkt am Lavagesteinsfeld entlang, erbarmungslos brennt hier die Sonne, Schatten gibt es nicht. "Bei diesem Lauf ist man relativ einsam.", berichtet er. Über 40 Grad Celsius wird wohl die Temperatur sein, die es neben den auftretenden körperlichen Beschwerden zu ertragen gilt. "Die Hitze wird uns beim Laufen schwer zu schaffen machen.", befürchtet der Haslacher.

Früher kannte Thorsten Schulte sportliche Großereignisse wie den Ironman nur aus dem Fernsehen, es war dem heute 35-jährigen überhaupt nicht klar, wie die Sportler solche unvorstellbaren Leistungen vollbringen können, denn er war kaum sportlich aktiv, 1997 begann er mit dem Mountainbiken. Über Joachim Prinzbach wurde er auf den Triatlon aufmerksam. "Diese Sportart ist für mich eine große Herausforderung.", gibt er zu. Denn beim Laufen und Schwimmen mußte er bei Null anfangen. Bald setzte er sich das Ziel in Hawaii zu starten. Für ihn ist es wichtig, diesen Wettkampf zu genießen, immerhin hat er vier Jahre darauf hin trainiert. Ganz besonders freut er sich auf den Zieleinlauf, wenn er in Hawaii am Zieleinlauf an den Menschenmassen vorbei einlaufen wird. In der letzten Zeit bereitete er sich täglich intensiver vor. Pro Woche fuhr er im Schnitt 500 Kilometer mit dem Rad, lief 60 Kilometer und auch das Schwimmen durfte nicht zu kurz kommen. Es sei ein relativ zeitaufwendiges und natürlich auch kraftraubendes Training gewesen. Zwei Mal besuchte er in diesem Jahr ein Trainingslager in Lanzarote und im Mai nahm er dort auch an einem Qualifikationswettkampf statt. Im Meer schwamm eine persönliche Bestzeit. Die Radstrecke dort gilt als die schwerste der Welt. Wegen Rückenproblemen mußte er den folgenden Marathonlauf jedoch abbrechen. Dies sei eine riesige Enttäuschung gewesen. Sofort meldete er sich für den Ironman in Zürich und erkämpfte sich dort die Qualifikation für Hawaii. Er erreichte in der Altersklase 35 den dreizehnten Platz. Nun setzte er sich heute (Samstag ist Erscheinungstag) in den Flieger. Dieser Wettkampf wird sein sechster Ironman. "Probleme gibt es an einem so langem Tag wie diesem immer, einen perfekten Wettkampf wird es nie geben.", stellte er fest. Die auftretenden Schwierigkeiten gilt es zu bewältigen.

Glücklich ist er über die Unterstützung von Sponsoren. Ganz wichtig ist ihm aber auch der private Rückhalt. "Meine Frau ist für mich die wichtigste Stütze.", erzählt er glücklich. Sie organisiert viel und baut ihn wieder auf, wenn es einmal nicht so gut läuft. Fans in der Heimat können den Wettkampf vor dem Fernsehschirm verfolgen und ihm die Daumen drücken.

Text und Foto: Anke Bauer

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