Dürfen diese Hühner bald nicht mehr auf dem Mist scharren?

0

[15.10.2005]
Geflügel sollte aus Sicht von Minister Peter Hauk (CDU) bundesweit weggesperrt werden, um der drohenden Vogelgrippe vorzubeugen. «Eine bundesweit abgestimmte Aufstallung für Geflügel, das im Freiland gehalten wird, ist sofort anzugehen», forderte Hauk am Freitag in Stuttgart mit Blick auf den Ausbruch der Vogelgrippe in Rumänien und der Türkei.


Eine einheitliche Regelung sei auch notwendig, um die Marktchancen der heimischen Geflügelwirtschaft zu stabilisieren. Eine noch stärkere Vorsorge könne nicht schaden, auch wenn die Gefahr eines Grippeeintrags von Wildvögeln derzeit minimal sei, sagte Hauk.

In Baden-Württemberg gibt es derzeit keine Pflicht, Geflügel wegzusperren. Die Halter müssen nach der Verfügung des Agrarministeriums die Geflügelställe aber so konstruieren, dass keine wilden Vögel in sie hinein fliegen können. Tierhalter müssen Verdachtsfälle unverzüglich melden und ihre Bestände verstärkt kontrollieren. Außerdem gibt es eine Überwachung von Wildvögeln, die vorsieht, dass tote Tiere auf das Virus untersucht werden.

Nach Mitteilung des Sozialministeriums betrifft die Krankheit in erster Linie Tiere, eine Übertragung auf den Menschen sei nur bei sehr engem Kontakt mit Kot oder Sekreten der Vögel möglich. Experten befürchten, dass in einem infizierten Menschen aus einem menschlichen Virus und einem Vogelgrippevirus ein neuer hochgefährlicher Erreger entstehen könnte.

Bund und Länder besprachen am Freitag, wie die vereinbarte schärfere Kontrolle im Kampf gegen die Tierseuche umgesetzt werden soll. So müssten die Länder genügend Tiermediziner einsetzen, sagte ein Sprecher von Bundesverbraucherminister Jürgen Trittin (Grüne) in Berlin. Der nationale Krisenstab von Bund und Ländern hatte sich am Mittwoch auf bessere Kontrollen an Flughäfen, an den Autobahnen und an den Grenzen verständigt. Kiloweise waren illegale Fleischeinfuhren festgestellt worden.

Die AOK Baden-Württemberg warnte vor Panik. Der Hintergrund sei zwar ernst und die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen seien notwendig, aber Grund zur Panik bestehe nicht. Die reguläre und kostenlose Grippeschutzimpfung könne helfen, weil dadurch zumindest eine Vermischung der Viren beim Menschen erschwert werde, teilte die Krankenkasse mit. Experten der AOK haben ein Ratgeber-Telefonservice zum Ortstarif eingerichtet, der täglich von 07.00 bis 22.00 Uhr unter der Nummer 0180/1050500 erreichbar ist.

Text: Landesportal Baden-Württemberg
Bild: Anke Bauer

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.