Landrat Scherer (r.) überreichte dem langjährigen Dezernenten Loritz einen mit einem Speckbrett mit Kreis-Logo und regionaltypischem Proviant bepackten Wanderrucksack, für seine Ehefrau Elke Loritz gab es Blumen. Foto: Landratsamt Ortenaukreis

[24.05.2023]
Ortenau. Nach 30 Jahren an verantwortlicher Stelle im Landratsamt geht der Dezernent für Infrastrukturen, Baurecht und Migration des Ortenaukreises, Michael Loritz, mit Ablauf des Monats in den Ruhestand. Bei einer Feierstunde, die nach dem Wunsch Loritz‘ im kleinen Rahmen auf der Grindehütte stattfand, verabschiedete Landrat Frank Scherer den langjährigen Dezernatsleiter, der sich sowohl in der Kreispolitik als auch bei der Verwaltung als führungsstarker, entscheidungsfreudiger Macher einen Namen gemacht hat und vielen Ortenauerinnen und Ortenauern zudem als Krisenmanager sowie als Kreiswahlleiter bekannt ist. Neben den Kolleginnen und Kollegen aus dem Landratsamt zollten auch ehemalige Weggefährten sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, für die stellvertretend Bürgermeister und Kreisrat Stefan Hattenbach sprach, ihren Dank und Respekt.

„Als Leiter der Dezernate ‚Sicherheit und Ordnung‘ sowie ‚Infrastrukturen, Baurecht und Migration‘ des Ortenaukreises hat Michael Loritz drei Jahrzehnte lang strategisch wichtige Fachbereiche des Landratsamts geleitet und ganz maßgeblich mitgeprägt“, resümierte der Landrat. In dieser Zeit habe er zahleiche bedeutende Projekte auf den Weg gebracht, Meilensteine gesetzt sowie Herausforderungen und Krisen bewältigt. Dazu zählten laut Scherer allem voran die Flüchtlingswelle 2015/2016 sowie der aktuelle Zuwanderungsstrom aufgrund des Ukrainekriegs, aber auch der Sturm Lothar Ende 1999, der Nato-Gipfel in 2009 und der Papst-Besuch 2011. Auch die Einrichtung des grenzüberschreitenden Feuerlöschboots „Europa 1“ und der Bau der Integrierten Leitstelle Ortenau gehörten zu den Höhepunkten der Ägide Loritz.

Die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in der Ortenau habe der Teamplayer Loritz etwa mit dem Radwegebauprogramm, den geplanten Umfahrungen im Kinzig- und Renchtal, der Nordtangente Achern und der neuen Kreisstraße Lahr-Ringsheim, aber auch der historischen Tarifreform 2021, dem Gesamtverkehrskonzept und der Mobilitäts-App gestellt. Sein Dezernat und sein Wirken sei auch deshalb von großer Bedeutung für das Landratsamt gewesen, weil hier besonders viele Berührungspunkte der Bürgerinnen und Bürger, etwa was die KFZ-Zulassung und Führerscheinstelle, aber auch der Straßenbau oder das Baurecht anbetreffe, bestehen.

Der in Titisee-Neustadt geborene Loritz kam in seiner Jugend Anfang der 70er Jahre in Ortenau. Nach dem Abitur am Offenburger Grimmelshausen-Gymnasium und erfolgreichem Studium der Rechtswissenschaften sowie beiden Examina in Freiburg folgten erste berufliche Stationen als stellvertretender Dezernent beim Landratsamt Freudenstadt, als Dozent an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Kehl und als Verwaltungsrichter in Freiburg. Nach nur sechs Monaten als Leiter des Kreisbauamtes des Ortenaukreises übernahm er 1993 mit nur 34 Jahren das Dezernat für „Sicherheit und Ordnung“, seit 2015 leitete er das Dezernat für „Infrastrukturen, Baurecht und Migration“ mit über 430 Kolleginnen und Kollegen in vier Fachämtern und einem Haushaltsvolumen von zuletzt 114 Millionen Euro im laufenden Jahr.

Nachfolgerin von Loritz ist, wie bereits im Dezember 2022 veröffentlicht, die bisherige Leiterin des Migrationsamts und stellvertretende Dezernentin Alexandra Roth, die ihr neues Amt zum 1. Juni antritt.

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