[15.6.2005]
Kinzigtal. Immer wieder zeigt sich in der Beratungstätigkeit der Informations-, Anlauf – und Vermittlungsstelle für Pflege und Versorgung Kinzigtal (IAV-Stelle), dass pflegende Angehörige über die Möglichkeiten der eigenen Entlastung nur unzureichend Bescheid wissen. Oder sie beschäftigen sich bedingt durch den täglichen „Pflegestreß“ aus Zeitgründen nicht mit diesen Möglichkeiten. Dabei ist eine zumindest teilweise Entlastung für eine dauerhafte Pflege zuhause oft unumgänglich.
Pflegetätigkeit ist ein Langzeitjob – der statistische Durchschnitt liegt bei sechs Jahren (!). Gerade deshalb sollte man frühzeitig über Entlastungsmöglichkeiten nachdenken – und wie leider oft nicht erst dann, wenn man selbst fast „am Ende ist „. Der Gesetzgeber hat durch die Pflegeversicherung ein Instrumentarium geschaffen, daß viele Möglichkeiten der Hilfe und Entlastung schafft. In der individuellen Hilfeplanung ist oft eine Kombination von verschiedenen Hilfemöglichkeiten sinnvoll.
Welche Möglichkeiten der Entlastung gibt es ?
* Ein ambulanter Pflegedienst hilft ihnen teilweise bei der Pflege oder hauswirtschaftlichen Versorgung.
* Zur Entlastung suchen sie für bestimmte Tage einen Tagespflegeplatz, dann können sie an diesen Tagen „durchschnaufen“ oder all die Dinge tun, zu denen sie jetzt nicht die Zeit haben.
* Wenn sie als Pflegeperson ausfallen, können sie von der Pflegekasse eine Ersatzpflegekraft bezahlt bekommen.
* Wenn sie auch einmal Urlaub brauchen oder anderweitig verhindert sind, können sie ihren Angehörigen bis zu vier Wochen in einer Einrichtung zur Kurzzeitpflege unterbringen.
* Die Pflegekassen und viele ambulante Pflegedienste bieten vor Ort Pflegekurse an. Darin werden weitergehende Kenntnisse vermittelt und praktische Hilfen angeboten.
* Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige von verwirrten Menschen bieten Entlastungsdienste und Gruppenangebote für demenzkranke Menschen. Hilfe bei der Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen finden Sie bei den ehrenamtlichen Besuchs- und Hospizdiensten.
* Auch verschiedene Hilfsmittel und Versorgungsangebote können im Einzelfall zu spürbaren Entlastungen führen. Angefangen beim Pflegebett oder Badewannenlifter bis hin zum Wohnungsumbau, Hausnotrufsystem oder zum Essen auf Rädern gibt es eine breite Palette von Hilfen.
* Pflegekassen, Pflegedienste und Einrichtungen und natürlich die IAV-Stelle bieten fundierte Beratung an – ggf. auch bei Ihnen zuhause. Die Erfahrung zeigt, daß selbst schon offensichtlich kleine Hilfen oft große Entlastungen für die pflegenden Angehörigen mit sich bringen.
Natürlich spielt bei der Hilfeplanung die Finanzierbarkeit der Hilfe eine große Rolle.
Weitere Infos:
Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle
für Pflege und Versorgung im Kinzigtal
Klaus Allgaier
Tel: 07832 1480
Fax: 07832 969419
Mail: klaus.allgaier@caritas-kinzigtal.de
www.caritas-kinzigtal.de