[10.3.2008]
Haslach (he). Emotional, lautstark aber sehr engagiert diskutierten die italienischen Mitbürger am Sonntagnachmittag über den Fortbestand des „Centro Italiano“ im Inneren Graben. Viele waren mit Herzblut dabei, denn letztlich gehörte eine große Schar der Anwesenden die seit Jahrzehnten ihre Kraft für die italienische Heimstätte einbrachten. 39 italienische Mitbürger nahmen an der Diskussion teil.
Betretene Gesichter: Krisensitzung im Centro Italiano
Der Mietvertrag mit der Katholischen Kirchengemeinde läuft Mitte dieses Jahres aus. Vorsitzender Giovanni La Porta ging in seiner Begrüßung gleich auf die Sorge bei einer evtl. Schließung des Centro´s ein. Nicht die finanzielle Seite ist das Problem, die fehlende Bereitschaft ausreichend Personal zu finden, im Centro Dienst zu tun. Müsse das „Centro Italiano“ geschlossen werden gehe ein Stück Kultur verloren, so der Vorsitzende. „Centro Italiano“ bedeute aber auch Integration, denn hier gab es immer ein freundliches und oft fröhliches Miteinander zwischen den italienischen und deutschen Mitbürger.
Stadtpfarrer Helmut Steidel, zugleich auch Hausherr, war sich der prekären Situation bewusst. Als aller erstes müssen die italienischen Mitbürger klären, soll die Institution weitergehen und wenn dies bejaht werde müsse das Thema der Zukunftsgestaltung nüchtern und sachlich angegangen werden.
Die Reaktionen bei den Besuchern zeigte gleich die Richtung auf – man wolle, dass das „Centro Italiano“ erhalten bleibe. Nur in welcher Form, darüber gingen die Meinungen auseinander.
Bürgermeister Heinz Winkler sieht das „Centro Italiano“ als eine Stätte mit Kultcharakter. Für viele Haslacher sei das Haus eine Begegnungsstätte. Das Centro bedeute für viele italienische Mitbürger ein Lebenswerk. Jetzt müssen jüngere Leute die Aufgabe übernehmen
Salvatore Tamburello ergriff in der Diskussion als erster das Wort. Er sehe in der Gründung eines eingetragenen Vereins die beste Möglichkeit den Fortbestand zu sichern. Viele Diskussionsbeiträge sagten deutlich, es müsse weitergehen. Vito d`Ádamo sieht im „Centro Italiano“ einen Teil der Integration und Stefano Bonno wurde gar leidenschaftlich – „Ich brauche das Centro zur Begegnung mit der heimischen Kultur“.
Konkret wurde man, das Centro soll in der bisherigen Führungsform mit einem „Comitato“ nicht fortgeführt werden. In 14 Tagen soll ein neues Konzept dargelegt werden, wenn nicht wird das „Centro Italiano“ am 1. April 2008 geschlossen. Salvatore Tamburello wird bis dahin alle Möglichkeiten ausloten.