[07.05.2020]
Ortenau. Damit auch den Bewohnerinnen und Bewohnern in den Gemeinschaftsunterkünften im Ortenaukreis ausreichend Schutzmasken für die Erledigung von Einkäufen, den ÖPNV und Behördengänge zur Verfügung stehen, hat das Migrationsamt ein Nähprojekt mit Zuwanderern ins Leben gerufen.
Hauswirtschafterin Anna Stürzel (links) leitet die Geflüchteten an, die im Rahmen eines
Projekts des Migrationsamts für andere Geflüchtete Schutzmasken nähen
Nach der Devise „Von Geflüchteten für Geflüchtete“ greifen seit vergangener Woche Migranten, die in Offenburg und Oberkirch leben, zu Nadel und Faden – darunter eine Frau und ein Mann, die in ihrem Heimatland den Beruf des Schneiders von der Pike auf gelernt haben.
„Es sollen mehrere hundert Masken im Rahmen des Projekts entstehen. Diese wollen wir den Bewohnern für einen Wertschätzungsbeitrag von einem Euro in den Unterkünften des Ortenaukreises und bei Bedarf auch den Geflüchteten in der Anschlussunterbringung anbieten, um so zu gewährleisten, dass auch sie die aktuellen Hygieneregeln einhalten können“, erklärt Natascha Kaiser, Leiterin des Sozialdienstes im Migrationsamt sowie Koordinatorin des Projekts.
Möglich geworden ist das Projekt nicht zuletzt auch durch Stoffspenden der Firma Apelt in Oberkirch und einiger privater Spender, die nach einem Aufruf im Kommunalen Netzwerk Integration im Ortenaukreis auf das Nähprojekt aufmerksam wurden.
Angeleitet und betreut werden die freiwilligen Näherinnen und Näher vom Sozialdienst des Migrationsamtes und einer hauswirtschaftlichen Fachkraft. Bei einem ersten Treffen hat das Projetteam die gespendeten Materialien gesichtet, eine Mustervorlage einer Mund-Nasenschutzmaske festgelegt und tatkräftig die Stoffe zugeschnitten.
Die Näherinnen und Näher wurden mit Stoffstücken, Gummi und Faden ausgestattet und haben in den letzten Tagen bereits mit viel Herzblut und Liebe zum Detail 170 kreative Schutzmasken gestaltet. „Jede einzelne Maske ist ein Unikat“, zeigt sich Kaiser von den ersten Ergebnissen beeindruckt und freut sich, dass sich zwischenzeitlich weitere Freiwillige gemeldet haben, die mitmachen wollen.