Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamtes, lässt sich im Landratsamt gegen Grippe impfen. (Foto: LRA)

Mit den nasskalten, windigen und immer kürzer werdenden Tagen im Herbst rückt die Grippe wieder unfreiwillig in den Fokus vieler Menschen. Das Gesundheitsamt informiert zur Grippeschutzimpfung, die idealerweise vor Beginn der Influenzasaison – vorzugsweise in den Monaten Oktober und November – durchgeführt werden sollte.

„Halsschmerzen, eine laufende oder verstopfte Nase, Husten und Niesen sind typische Symptome einer lästigen, aber meist harmlosen Erkältung“, erklärt Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamtes. „Bei einer stärkeren Erkältung können leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzukommen. Diese viralen Erkältungen, die in der Regel nach wenigen Tagen abklingen, werden als grippale Infekte bezeichnet“, fügt sie hinzu.

„Eine echte Grippe, auch Influenza genannt, verursacht hingegen meist deutlich stärkere und schnell einsetzende Symptome, die den gesamten Körper betreffen. Die meisten akuten Beschwerden wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen lassen zwar innerhalb einer Woche nach, doch der Verlauf der Grippe kann insgesamt länger sein und ist vor allem für bestimmte Risikogruppen schwerwiegender und potenziell lebensgefährlich“, informiert Michael Müller, der als Arzt beim Gesundheitsamt tätig ist. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und chronischen Vorerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus.

Die Influenzaviren werden meist über Tröpfchen übertragen, die beim Husten oder Niesen freigesetzt werden. Sie können auf Türklinken, Tastaturen oder Haltegriffen im Bus landen und über die Hände leicht in den Mund oder an die Nase gelangen. „Häufiges Händewaschen mit normaler Seife, möglichst selten ins eigene Gesicht fassen und Abstand zu erkrankten Menschen halten, die husten oder niesen, verringert das Ansteckungsrisiko“, erläutert Michael Müller.

Die Impfung erfolgt als Einmalimpfung und ist im Allgemeinen gut verträglich. Um eine möglichst hohe Wirksamkeit zu gewährleisten, wird die Zusammensetzung des Impfstoffs jährlich an die aktuell zirkulierenden Influenzastämme angepasst. Eine jährliche Auffrischung der Impfung trägt zu einem langanhaltenden Schutz bei. Evelyn Bressau erklärt: „Ein schöner Aspekt ist, dass die Impfung nicht nur den individuellen Schutz erhöht, sondern auch die Verbreitung und Übertragung des Virus auf andere Menschen mindern kann.“

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung vor allem für Menschen ab 60 Jahren, medizinisches Personal, Personen mit häufigem Publikumsverkehr, Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen und Schwangere. Etwa zwei Wochen nach der Impfung ist der vollständige Schutz aufgebaut, der dann mindestens sechs Monate anhält. Zwar kann die Grippeschutzimpfung nicht in jedem Fall eine Influenzainfektion verhindern, mildert jedoch die Schwere der Beschwerden deutlich und senkt das Risiko ernsthafter Komplikationen. Ein Schutz vor anderen Erkältungskrankheiten wird jedoch nicht erreicht.

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