[26.4.2006]
Wolfach. Der lange Atem des Winters 2005/06 reichte weit in den März hinein. So war es nichts mit dem bekannten Gedicht: Im Märzen der Bauer sein Rösslein einspannt…….. Er hätte es zumindest in der ersten Hälfte schon tun können aber mit einem Schlitten als Gefährt. Insgesamt zeigte sich der erste Frühlingsmonat 2006 von der kalten und oft auch trüben Seite. Es fiel deutlich zu viel Niederschlag und die Sonne machte sich ziemlich rar.
Am 1. März hatte man noch das Gefühl mitten im Winter zu stecken. Statt wärmender Frühlingssonne rieselte Schnee von Himmel und auch an den folgenden Tagen schüttelte Frau Holle nochmals kräftig ihre Betten. Bis zum 5. wuchs auch in den Tälern die Schneedecke weiter. Ab dem 8. wurde es dann etwas milder und in Verbindung mit Regen wandelte sich der Schnee zusehends in Matsch.
Nach zwei weiteren Regentagen war die weisse Pracht dann zunächst verschwunden. Doch schon am 11. kam es erneut zu einem kräftigen Kälterückfall und die Niederschläge fielen abends wieder als Schnee. Bemerkenswert der nachfolgende Tag, der bei teilweise sonnigem Wetter ganztags frostig blieb und damit sehr spät den letzten Eistag des Winters brachte. Das freundliche Wetter dauerte auch die nächsten Tage über an, wobei die Milderung wieder langsame Fortschritte machte, nachts dagegen blieb es immer noch recht frostig.
Erst im letzten Märzdrittel konnte der Frühling etwas punkten. Leider war das Wetter aber eher wechselhaft und so wurden die milderen Temperaturen nicht in dem Maß wahrgenommen, wie es bei richtig sonnigem Wetter der Fall gewesen wäre. Immerhin wurde am 26. und 27. erstmals in diesem Jahr die 20-Grad-Schwelle überschritten. Der Monat klang dann wieder mit etwas kühleren Temperaturen und weiter wechselhaftem Wetter aus.
Die Temperaturen des März bewegten sich bis zum 24. fast ausschließlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Nur am 9. und 21. wurde die Kaltphase kurzfristig unterbrochen. Die stärksten negativen Abweichungen wurden vom 12. bis 14. registriert und lagen mit sechs bis acht Grad sehr deutlich unter dem langjährigen Mittel. Vom 25. bis zum Monatsende folgte dann ein etwas zu warmer Zeitabschnitt mit Abweichungen bis zu sieben Grad. Doch gegen die langanhaltende Kälteperiode erwies sich diese späte Warmzeit als zu kurz um das Defizit des Monats noch ausgleichen zu können.
So blieb der Gesamtmonat mit einer Mitteltemperatur von +3,1 Grad in Wolfach um 1,1 Grad unter der langjährigen Durchschnittstemperatur. Damit war es der kälteste März seit zehn Jahren. Das konnte man auch in der Zahl der Frosttage feststellen, die mit 17 Tagen um sechs Tage zu häufig vertreten waren. Und auch ein Eistag ist für den März eher die Ausnahme, denn die Regel. Die niedrigste Temperatur wurde am 2. mit -8,5 Grad gemessen, das Monats-Maximum stellte sich am 27. mit +20,7 Grad ein.
Nach einer langen Reihe von trockenen Monaten (ab August 2005) sorgte die Natur nun wieder einmal für einen recht nassen Monat.
Anfangs fiel der Niederschlag noch meist als Schnee und so konnte sich am 5. eine recht ansehnliche Schneedecke von 30 Zentimeter ausbreiten. Die Niederschläge des letzten Drittels fielen dann ausschließlich als Regen. Insgesamt summierte sich der Niederschlag auf 170,6 Liter/qm und lag damit um 69 Prozent über dem Sollwert. Mit 23 Niederschlagstagen wurden zudem sieben Tage mehr gezählt als üblich, davon waren zehn Tage mit Schneefall oder Schneeregen bzw. Graupelniederschlag.
Die wolkenreiche Witterung verhinderte auch, dass der März auf seine normale Sonnenscheindauer kommen konnte. Mit 85,2 Stunden blieb man 15 Stunden bzw. 16 Prozent unter diesem Ansatz. Lediglich im mittleren Märzdrittel konnte man mit der Ausbeute der Sonnenstunden zufrieden sein. Das Bewölkungsmittel errechnete sich auf 6,1 Achtel und lag um 0,5 Achtel über dem Durchschnittswert. Während die zwei heiteren Tage um zwei Tage zu gering ausfielen, lag die Zahl der 18 trüben Tage um drei Tage darüber.
An acht Tagen erreichte der Wind in Böen die Windstärke sechs oder etwas mehr, die schnellste Windböe wurde am 9. mit 55 kmh gemessen.
Text und Diagramm: Franz Schmalz