Vergangenen Samstag kam es auf der A5 zu einem Einsatz der besonderen Art: Eine kleine, nur wenige Monate alte Katze geriet auf dem Parkplatz „Unditz“, zwischen Offenburg und Lahr, in große Gefahr. Zeugen meldeten die verirrte Samtpfote, die sich kurz davor befand, auf die Fahrbahn zu laufen. Die Offenburger Autobahnpolizei reagierte umgehend und konnte das kleine Lebewesen unversehrt sichern und in die schützenden Hände des Tierschutzes übergeben.

Dieser glückliche Ausgang ist jedoch die Ausnahme in einer immer prekärer werdenden Lage für Katzen in Deutschland. Während in 25 Prozent der Haushalte hierzulande mittlerweile 15,7 Millionen Katzen ein Zuhause gefunden haben, ist die Dunkelziffer jener Tiere, die heimatlos durch die Straßen streifen, erschreckend hoch. Schätzungen zufolge gibt es etwa 2 Millionen Straßenkatzen, die auf sich allein gestellt sind und oft nur knapp dem Tod entkommen – wie dieses kleine Kätzchen auf der Autobahn.

Die Notlage betrifft aber nicht nur die heimatlosen Tiere, sondern auch die Tierheime, die mittlerweile hoffnungslos überfüllt sind. Der Deutsche Tierschutzbund berichtet, dass zwei Drittel der Tierheime inzwischen hoch ausgelastet sind, 49 Prozent davon sogar am Rande ihrer Kapazitäten oder darüber. Für viele Tierheime und ihre Mitarbeiter ist die Lage mittlerweile „dramatisch wie nie zuvor“.

Neue Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Problems: 71 Prozent der Tierschutzvereine berichten, dass die Zahl der Straßenkatzen in ihrer Region zunimmt. Entlaufene oder ausgesetzte Katzen und unkastrierte Freigänger vermehren sich unkontrolliert mit den Straßenkatzen und tragen zur stetig wachsenden Population bei. Die Forderung des Deutschen Tierschutzbundes ist klar: Im Zuge der aktuellen Novellierung des Tierschutzgesetzes fordert der Verband eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen, um das Leid der Tiere und die Überlastung der Tierheime nachhaltig zu lindern.

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