[01.10.2005]
Nach dem Ende der Sommerferien hat sich der Südwest-Arbeitsmarkt leicht belebt: Mit 378.881 Menschen waren im September 1,9 Prozent weniger als im August arbeitslos gemeldet. «Der Rückgang der Arbeitslosigkeit rührt daher, dass die Betriebe, besonders aus der Metallbranche, nach den Ferien wieder Personal einstellen», sagte der Sprecher der Regionaldirektion Baden- Württemberg der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Stuttgart. Die Arbeitslosenquote sank auf 6,9 (August: 7,0) Prozent und war damit erneut bundesweit am niedrigsten. Bayern folgt mit einer Quote von 7,2 Prozent. Im Bund betrug die Quote 11,2 Prozent.
Die Erfassung der erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger als arbeitslos seit Jahresanfang führte zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahl im Vergleich zu September 2004 um 13 Prozent. Die Quote lag vor einem Jahr bei 6,1 Prozent. Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen im Südwesten fällt unter Hartz-IV, das heißt sie sind länger als ein Jahr arbeitslos und beziehen Arbeitslosengeld II. Sie werden vorwiegend von den 28 Jobcentern betreut, die von Kommunen und Arbeitsagenturen gegründet wurden. Der Anteil der Menschen in Baden-Württemberg, die von Hartz IV betroffen sind, beträgt 4,1 Prozent. Das ist nach Bayern (3,9 Prozent) der zweitniedrigste Wert.
Nach Darstellung der Regionaldirektion lässt das Angebot an regulären Stellen weiterhin zu wünschen übrig. Im Vergleich zum Vorjahr schlagen lediglich die Ein-Euro-Jobs und ein Zuwachs an Zeitarbeitsjobs positiv zu Buche. 52.152 unbesetzte Stellen waren bei den 24 Arbeitsagenturen im Land registriert, 2,5 Prozent weniger als im August, aber 38,3 Prozent mehr als im September 2004. Bezogen auf die nicht staatlich geförderten Arbeitsplätze ergab sich allerdings ein Minus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. «Die Hoffnung auf einen Aufbau der Beschäftigung wird derzeit nicht von den ausgesandten konjunkturellen Impulsen getragen», sagte die Chefin der Regionaldirektion, Eva Strobel.
Deshalb wird es für die Arbeitslosen immer schwieriger, selbst eine Stelle zu finden: In den vergangenen neun Monaten schafften 119.330 Frauen und Männern den Absprung in den Arbeitsmarkt, das waren 10,4 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Bei der Gruppe der unter 25-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat sogar um 6,6 Prozent. Dagegen stieg die Zahl der älteren Arbeitnehmer über 55 Jahre ohne Arbeit im Vergleich zum August um 0,2 Prozent.
Text: Landesportal Baden-Württemberg