[29.04.2015]
Hausach. (fjb) Genau vor 50 Jahren, am 3. April 1965, wurden in einer Abschlussfeier zwölf Abiturienten nach ihrer Gymnasialzeit mit dem Reifezeugnis aus dem damaligen Gymnasium Hausach entlassen. Sie nannten sich „Die zwölf Aufrechten“, weil nur sie am Schluss noch übrig geblieben waren.
Alle anderen, die mit ihnen 1956 in die Sexta kamen, hatten den langen Marsch durch die neun Jahre nicht überstanden. Neun der Zwölf trafen sich nun nach all den Jahren erstmals wieder. Leider waren zwei Kameraden verstorben und einer aus der Nähe von Köln konnte nicht dabei sein.
Dennoch war es ein fröhliches Wiedersehen, hatten sich doch die Meisten ein halbes Jahrhundert nicht mehr gesehen. Die Freude war groß, denn man erkannte sich sofort gegenseitig wieder, allerdings hatte man gegenüber der Jugendzeit etwas an Körperfülle aber auch an Alter, Weisheit und Lebenserfahrung zugenommen. Nach dem Begrüßungssekt und einem leckeren Mittagessen im „Ratskeller“ ging’s selbstverständlich gleich hinüber zur früheren Wirkungsstätte. Am Gymnasium war eine Besichtigung vorgesehen, hatte sich doch in der Zwischenzeit vieles geändert. Der pensionierte stellvertretende „Direx“ Hanspeter Frech verband das Neue mit dem Alten in hervorragender Weise und stellte vor allem die modernen pädagogischen Errungenschaften dar.. Zudem überraschte er die kleine Gruppe mit einem „Goldenen Abiturzeugnis“, was bei allen bestens ankam. Selbstverständlich wurde auch das Klassenfoto im damaligen Klassenzimmer nachgestellt. Klassensprecher Detlef Bauer, der zusammen mit Gisela Schlageter-Zysk, frühere Zopf, alles bestens organisiert hatte, überreichte Hanspeter Frech als Dank für dessen sachkundige und kurzweilige Führung einen edlen Tropfen aus dem Schwäbischen.
Den Abend gestaltete man im Gasthaus „Krone“ in Fischerbach, wo die Auswärtigen auch logierten. Nach dem Abendessen machten viele „Weisch-No-Geschichten“ die Runde. Auch hatten etliche ihre Bilder, Zeitungsausschnitte und anderen Andenken mitgebracht. Sogar das Klassenbuch der Oberprima von 1964/65 war aufgefunden worden. Dabei waren sogar noch drei Entschuldigungen vorhanden, in denen Eltern ihren „minderjährigen Kindern“ die Abwesenheit vom Unterricht begründeten. Denn damals war man erst mit 21 Jahren volljährig.
Am nächsten Tag stand eine Stadtbesichtigung auf dem Stundenplan. Der pensionierte Lehrer Gerhard Braun verstand es ausgezeichnet, von der hohen Burg aus und dem herrlichen Blick über diefrühere Eisenbahnerstadt das neue Stadtbild zu erläutern Auch er erhielt neben einem herzlichen Beifall als Dank ein kleines Geschenk. Der Abschluss war dann im Gasthaus „Hirschen“ in Einbach, besser als „Monika“ bekannt. Man verabschiedete sich dann herzlich mit dem Versprechen, sich nach fünf Jahren wieder zu treffen und nicht noch einmal fünfzig Jahre zu warten.
Auf dem schwarz-weißen Bild sind die „Zwölf Aufrechten“ der Oberprima von 1965 zusehen (von links) Karin Niehr, Ursula Herbrich (ehemalige Noe),Gisela Schlageter-Zysk (Zopf), Wilgard Schulte, Gertrud Hermann (Schuler), Fred-Jürgen Becker, Klaus Huber (verstorben), Alfred Schätzle, Harald Teuber (verstorben), Peter-Jochen Stirl, Hans-Jörg Krämer und Detlef Bauer.
Zum „Goldenen Abitur“ trafen sich neun der zwölf Abiturienten von 1965 nach 50 Jahren an „historischer Stelle wieder: (von links) Karin Niehr, Ursula Herbrich (Noe), Gisela Schlageter-Zysk (Zopf), Gertrud Hermann (Schuler), Wilgard Schulte, Fred-Jürgen Becker, Peter-Jochen Stirl, Hans-Jörg Krämer und Detlef Bauer.
Text und Bilder: Fred-Jürgen Becker