[09.11.2023]
Offenburg. Am Donnerstag kurz vor Mittag gingen beim Polizeipräsidium Offenburg mehrere Notrufe ein, wonach in der Waldbachschule in der Vogesenstraße Schüsse gefallen seien. Kurz nach der Alarmierung traf die Polizei ein und durchsuchte sofort das Schulgebäude. Ein schwer verletzter Jugendlicher wurde von den Beamten aus der Schule gebracht und sofort vom Rettungsdienst erstversorgt. Ein zufällig anwesender Bürger konnte den mutmaßlichen Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Es wurde bekannt, dass der jugendliche Angreifer gegen 11.50 Uhr ein Klassenzimmer betrat und auf einen gleichaltrigen Mitschüler zielte, auf den er mindestens einmal schoss und ihm schwere Verletzungen zufügte. Als mögliches Motiv wird ein persönlicher Hintergrund vermutet. Die Polizei war mit über 300 Einsatzkräften vor Ort.
Zum Schutz der rund 180 Schüler blieben diese bis zum Ende der Durchsuchung in ihren Klassenräumen. Anschließend wurden sie gruppenweise in einer nahe gelegenen Turnhalle ihren besorgt wartenden Eltern übergeben. Für die Betreuung standen Psychologen und Fachkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, der Polizei und der Schulen zur Verfügung. Die weitere Betreuung erfolgt durch die Fachbehörden.
Die vom Jugendlichen verwendete Handfeuerwaffe sowie die Munition dürften aus dessen persönlichen Umfeld stammen. Nach Abgabe der Schüsse ist es im Flur vor dem Klassenzimmer zum Aufeinandertreffen des Täters mit einer Lehrerin gekommen. Hierbei erhielt die Lehrkraft von dem 15-Jährigen einen Schlag auf den Kopf und wurde hierdurch leicht verletzt. Der Vater eines unbeteiligten Schulkindes, der sich im Schulgebäude befand, wurde auf die brisante Situation aufmerksam und hat den Jugendlichen lautstark angesprochen.
Der Mann konnte den bewaffneten Schüler dazu bewegen, die Schusswaffe abzulegen. In der Folge hielt der Vater den mutmaßlich aufgebenden Täter bis zum Eintreffen der schnell vor Ort erschienenen Polizeikräfte fest. Im Zuge der Durchsuchung des Schulgebäudes konnte von den Einsatzkräften der Polizei im Treppenhaus eine Flasche mit mutmaßlich brennbarer Flüssigkeit aufgefunden und sichergestellt werden.
Gegen den 15-jährigen Tatverdächtigen wurde Haftbefehl erlassen, er befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt. Der Jugendliche ist deutscher Staatsbürger. Die Herkunft der verwendeten Schusswaffe ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde das Opfer von zwei Schüssen getroffen. Der Junge erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.