[15.09.2023]
Ortenau. „Auch im vierten Quartal 2023 ebbt der Zustrom an Geflüchteten, die vom Ortenaukreis in den Vorläufigen Unterbringungen aufgenommen, untergebracht und betreut werden müssen, nicht ab“, erklärt Manuela Kirschneit, Leiterin des Migrationsamts des Ortenaukreises. „Der Wohnraum für die Unterbringung und Erstversorgung der Geflüchteten ist jedoch knapp“, so Kirschneit weiter. Ende August waren von den aktuell rund 2.200 belegbaren Plätzen in den Gemeinschaftsunterkünften des Ortenaukreises mehr als 1.900 belegt. Im Laufe des Monats September werden mindestens 250 weitere Plätze mit neu angekommenen Geflüchteten belegt werden.

Für die vorläufigen Gemeinschaftsunterkünfte sucht das Migrationsamt kurz- und mittelfristig verfügbare größere Immobilien, wie zum Beispiel ehemalige Hotels oder Gasthöfe, Bürogebäude oder größere Wohngebäude, in denen Familien und Einzelpersonen eine Bleibe finden können bis sie in die Anschlussunterbringung oder eigenen Wohnraum umziehen können. Angebote nimmt das Migrationsamt gerne per E-Mail an migrationsamt@ortenaukreis.de oder telefonisch unter 0781 805 1660 entgegen.

Auch Jugendamtsleiterin Melanie Maulbetsch-Heidt sucht dringend nach Unterbringungsmöglichkeiten für unbegleitete minderjährigen Ausländer (UMA). Das Jugendamt musste zuletzt ein provisorisches Zeltnotlager bei einer Lahrer Inobhutnahmestelle errichten, um die ankommenden jungen Menschen vorerst versorgen zu können. „Wir bitten alle Menschen, die im Ortenaukreis Immobilien zur Verfügung haben, herzlich um Mithilfe, damit wir den jungen geflüchteten Menschen Schutz und Perspektiven bieten können“, so die Jugendamtsleiterin.

Für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen kommen große Wohnungen oder Häuser, die mindestens fünf Zimmer haben in Betracht. Diese sollten zudem über eine Küche sowie Sanitärräume mit Dusche und WC verfügen. Die Mietkosten im ortsüblichen Rahmen werden durch die Jugendhilfe übernommen. Für Immobilienangebote dieser Art steht Benjamin Frei, Jugendhilfeplaner des Jugendamtes, unter E-Mail an benjamin.frei@ortenaukreis.de oder telefonisch unter 0781 805 6272 zur Verfügung.

Das Jugendamt des Ortenaukreises ist für die vorläufige Inobhutnahme von ausländischen Jugendlichen nach unbegleiteter Einreise zuständig. Das bedeutet, der Ortenaukreis hat die gesetzliche Verpflichtung nach dem achten Sozialgesetzbuch, alle UMA im Zuständigkeitsbereich zunächst in Obhut zu nehmen. Durch die Grenzlage ist der Ortenaukreis besonders stark von Zugängen betroffen.

Zusätzlich zur vorläufigen Inobhutnahme besteht eine Aufnahmeverpflichtung jedes Stadt- und Landkreises nach der Quotierung des sogenannten „Königsteiner Schlüssels“. Die danach zugewiesenen UMAs sind auf Dauer unterzubringen. Die Quote im Ortenaukreis ist seit Dezember letzten Jahres konstant steigend.

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