v.l.: Architekt Walter Schätzler, Dezernent Reinhard Kirr, Dezernentin Ulrike Karl, Landrat Thorstern Erny, Bürgermeister Sven Müller, Klaus Zapf (DRK), und Kreisbrandmeister Bernhard Frei. Foto: Kai Hockenjos/Ortenaukreis

[08.04.2025]
Gengenbach. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am Montagnachmittag die Bauarbeiten für den Neubau der Integrierten Leitstelle Ortenau (ILS) am Gesundheitscampus Gengenbach offiziell begonnen. Landrat Thorsten Erny sprach von einem „bedeutsamen Tag für den Ortenaukreis“. „Der erste Spatenstich markiert den Startschuss für eines der wichtigsten Bauprojekte unserer Sicherheitsinfrastruktur im Kreis“, erklärte Erny. Die neue Leitstelle werde als zentraler Pfeiler der Gefahrenabwehr dienen und die Sicherheitsarchitektur der Region nachhaltig stärken.

„Schon heute koordiniert die ILS jährlich über 200.000 Notrufe – Tendenz steigend. Der bisherige Standort in Offenburg war räumlich und technisch an seine Grenzen gestoßen, sodass ein Neubau unverzichtbar wurde. Mit dem modernen Leitstellen-Komplex in Gengenbach werden nun die Voraussetzungen geschaffen, um dem wachsenden Einsatzaufkommen gerecht zu werden und auch künftige Herausforderungen meistern zu können“, betonte Landrat Erny.

Gleichzeitig werden die ILS und das bisher separat in Offenburg untergebrachte Amt für Brand- und Katastrophenschutz unter einem Dach zusammengeführt, was kürzere Wege und eine engere Zusammenarbeit im Ernstfall ermöglicht.

Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller würdigte das Projekt auch mit Blick auf die städtebauliche Entwicklung: „Mit der ILS wird die Entwicklung des ehemaligen Areals des Klinikums Gengenbach zu einem modernen Pflege-, Gesundheits-, Rettungs- und Einsatzzentrum vervollständigt. Durch diese Investition in den Standort Gengenbach wird die Sicherheit als zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge im Ortenaukreis sinnvoll und nachhaltig ausgebaut“.

Der Neubau setzte auch architektonisch und ökologisch Maßstäbe, erklärte Architekt Walter Schätzler. So füge sich der viergeschossige, schlank konzipierte Baukörper harmonisch in den Gesundheitscampus ein und nutze die vorhandene Tiefgarage mit. Errichtet wird der Neubau nach dem Effizienzhaus-40-Standard, mit Photovoltaikanlage, innovativer Geothermie-Wärmepumpe und redundanter IT-Infrastruktur, die maximale Ausfallsicherheit garantiert. Im 3. Obergeschoss entsteht der neue Leitstellensaal mit deutlich mehr Disponentenplätzen als bisher – und Ausbaureserve für zukünftige Anforderungen.

Insgesamt fließen über 25 Millionen Euro in das Projekt, die der Ortenaukreis gemeinsam mit den Kostenträgern aufbringt. Wenn alles nach Plan verläuft, wird der Leitstellen-Neubau bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Anfang 2028 soll die neue ILS den Betrieb aufnehmen – als zentrale Schaltstelle der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Ortenaukreis.

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