[21.10.2024]
Ortenau. Die Zahl der Familien und Haushalte, die im Ortenaukreis Bürgergeld beziehen, steigt weiter an. Zum Ende des dritten Quartals 2024 zählte das Ortenau Jobcenter 9.081 Bedarfsgemeinschaften, ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im September 2024 gab es unter den 12.561 Menschen, die Bürgergeld bekommen und arbeiten könnten, 1.988 Geflüchtete aus Ländern außerhalb Europas und 2.370 ukrainische Geflüchtete. Der überwiegende Teil der ukrainischen Geflüchteten ist zwischen 25 und 55 Jahren alt und weiblich. Zwar sind die Zahlen im Laufe des Jahres etwas gesunken, aber sie bleiben weiterhin hoch.
Trotz einer leichten Erholung zu Jahresbeginn bleibt die Arbeitslosigkeit hoch. Im September waren 438 Bürgergeldempfänger mehr arbeitslos gemeldet, das sind 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Besonders alarmierend ist die Situation bei den unter 25-Jährigen, bei denen die Arbeitslosigkeit um 36 Prozent gestiegen ist.
Die derzeitige Wirtschaftspolitik und mangelnde Inlandsnachfrage werden von Unternehmen als Risiken wahrgenommen. Im Ortenaukreis herrscht bei einem überwiegenden Teil der Unternehmen ein gewisser Pessimismus. Die Entwicklung der konjukturellen Lage erschwert die Integration von Bürgergeldempfangenden in Arbeit.
Ein weiteres Problem: Die Finanzierung des Ortenau Jobcenters durch den Bund steht auf wackeligen Beinen. Mit einer geplanten Kürzung von 2,5 Millionen Euro im kommenden Jahr wird es zunehmend schwierig, die steigenden Fallzahlen zu bewältigen.