Südwest-Industrie rechnet mit einem Prozent Wachstum

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[20.7.2005]
Die Industrie im Südwesten rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von etwa einem Prozent. Wie der Vorsitzende des Landesverbandes der baden-württembergischen Industrie (LVI), Hans-Eberhard Koch, am Mittwoch erklärte, sei die Industrie des Landes bis Jahresmitte «allenfalls mit angezogener Handbremse» gefahren. Im vergangenen Jahr war der Umsatz um 1,6 Prozent gewachsen.

Der Arbeitsplatzabbau werde weitergehen. Im ersten Halbjahr hat die Zahl der Beschäftigten um 9.000 auf jetzt 1,19 Millionen abgenommen. Bis zum Jahresende dürfte nochmals rund 10.000 Arbeitsplätze in der Industrie des Landes verloren gehen, sagte Koch. Er sprach von einem «historischen Beschäftigungstief».

Die Umsätze der Südwestindustrie haben nach Kochs Worten im ersten halben Jahr nur unwesentlich über dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraum gelegen. Das Wachstum stamme einzig aus dem dreiprozentigen Exportzuwachs. Die Inlandsumsätze seien demgegenüber mit 2,5 Prozent deutlich zurückgegangen. Unter den bedeutenden Industriebranchen des Landes hätten lediglich die Umsätze der Chemischen Industrie (4 Prozent), Ernährungsgewerbe (2,5 Prozent) und Maschinenbau (1 Prozent) zugelegt. Dagegen hätten die Metallerzeugung und -bearbeitung (minus 1,5 Prozent) und der Fahrzeugbau (minus 1 Prozent) an Schwung verloren. Dabei sei der schwache Fahrzeugabsatz im Inland mit minus 7,5 Prozent augenfällig, sagte der LVI-Chef.

Schwerpunkte des Personalabbaus waren nach Kochs Worten im ersten Halbjahr der Maschinenbau mit 3.000 Beschäftigten, der Bereich Möbel, Schmuck und Spielwarenindustrie mit 2.200 Beschäftigten sowie das Textil- und Bekleidungsgewerbe mit 2.100 Beschäftigten. Die Gewinnsituation der Unternehmen im Land nannte Koch im internationalen Vergleich alles andere als rosig. Die Unternehmen würden weiterhin große Vorsicht bei der Investitionstätigkeit an den Tag legen. Auch würden weiterhin viele Firmen ins Ausland abwandern. Man könne das auf die einfache Formel bringen: «Die Unternehmen gehen da hin, wo sie günstig produzieren können.»

Text: Landesportal Baden-Württemberg

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