[27.1.2005]
Wolfach. In einer Sondersitzung des grossen Narrenrates machte die Freie Narrenzunft Wolfach nun Nägel mit Köpfen. Dieses Thema hatte die Wolfacher Gerüchteküche mächtig zum Brodeln gebracht. Endlich wird man eine eigene Narrenkammer haben, das Objekt von Kurt Heinz schaffte es bis in die Endrunde und gehört bald der Narrenzunft. Dann hat das Nomadendasein ein Ende. Mit vereinten Kräften möchte man nun noch mehr Mitglieder für den Förderverein werben.
Die Sondersitzung des großen Narrenrates war ein Meilenstein in der Geschichte der Freien Narrenzunft Wolfach. Der einzige Tagesordnungspunkt war eine neue Narrenkammer, eine solche Sitzung ließ sich auch Bürgermeister Gottfried Moser nicht entgehen, er moderierte die Diskussion am späten Abend, die ruhig verlief. "Das Thema wurde schon so lange gekocht, dass es Zeit wird, die Suppe zu Essen“, sagte Narrenvater Hubert Kessler.
Der kleine Narrenrat hat sehr viel Vorarbeit geleistet, nun galt es die Zustimmung des großen Narrenrates für den Kauf des Objektes einzuholen. "Der kleine Narrenrat steht einstimmig hinter dem Projekt“, bekräftige Kessler. Technikus Martin Brod war an diesem Abend bemüht, den Anwesenden das "Projekt Narrenkammer“ ausführlich nahezubringen.
Im Blickpunkt des Interesses waren der Kirnbacher Bauhof als Übergangslösung, ein Grundstück hinter dem Bahndamm, der Bahnhof Wolfach, das Anwesen Trautwein und der Zähringer Hof. Aus den unterschiedlichsten, aber meist aus finanziellen Gründen waren diese Gelände oder Häuser nicht geeignet. Übrig blieb nur das Heinz-Haus in der Adlergasse, das vom kleinen Narrenrat intensiv unter die Lupe genommen wurde. Bekannt war das Gebäude in Wolfach als Heinz Zoo- und Bastelbedarf. Es bietet eine Fläche von 590 Quadratmetern.Große Vorteile sind die stadtnahe Lage und eine großzügige Gebäudeaufteilung. Im Carport, der etwas baulich verändert werden muss, kommen die Mühle und die Burg gut unter, die beiden Garagen bieten Platz für die anderen Fahrzeuge. Einstimmig votierte der große Narrenrat für den Kauf. Der Endpreis wird in diesen Tagen verhandelt. "Wir hätten seit langem einmal wieder alles unter einem Dach“, sagte Martin Brod.
Kleinere bauliche Maßnahmen könnte die neue Narrenkammer jedoch vertragen. Auf der Bühne ist sogar noch Platz für Inventar, das nicht so oft benötigt wird. Alles in allem gibt es sogar mehr Fläche als benötigt. Eine Abgeschlossenheitserklärung muss noch unterschrieben werden, da man nicht das gesamte Haus kaufen möchte. Erich Sattler führte die Räte in die Finanzplanung ein, um ihnen die Entscheidung etwas leichter zu machen. Nun ist es das große Ziel, die Mitgliederzahl des Vereins zur Förderung der Wolfacher Fasnet e. V. erheblich zu steigern.
Um dies zu erreichen, sollen alle mithelfen, sogar eine Haustüraktion kann man sich vorstellen. Heiner Oberle erklärte sich sofort beherzt bereit, für den guten Zweck von Tür zu Tür zu gehen. Walter Schmieder befand, dass man viel mehr Abzeichen verkaufen könnte, wenn es weitere Verkäufer gäbe, auch das spüle viel Geld in die Kasse. Nicht nur Gottfried Moser befand, dass sich mit diesem Kauf eine einmalige Gelegenheit für die Narren biete. Nach erfolgter Abstimmung lobte er die Initiatoren: "Eine gute Vorbereitung führt zum Erfolg“, stellte der Bürgermeister fest.
Die Immobilie wird der Wolfacher Narren e. V. erwerben, lange hat man schon gespart, der Rest wird finanziert. Nun laufen die Abschlussverhandlungen mit dem Eigentümer, Mitte März soll dann alles in trockenen Tüchern sein.
Foto: Narrenvater Hubert Kessler, er war nach der Abstimmung sehr glücklich und erleichtert.
Text und Foto: Anke Bauer