Zweimal im Jahr ist Großkampftag in der Markthalle

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[14.10.2005]
Haslach. Die Fans des Ortenauer Warentauschtages in Haslach fieberten dem Herbst schon entgegen, endlich konnten sie wieder nach Gebrauchsgegenständen suchen, die von ihrem Besitzer ausgemustert wurden. Über 300 Schnäppchenjäger hatten sich am vergangenen Samstag
wieder bei der Markthalle eingefunden, um zu sehen was alles angeboten wurde.

Bewaffnet mit großen Körben und Taschen, einer großen Portion Durchsetzungsvermögen und flinken Händen konnte es dann losgehen – die Schnäppchenjagdsaison war eröffnet. Unser Fotograf Adolf Gegg ist zum Glück unbeschadet zurückgekehrt.


An den Autokennzeichen konnte man feststellen,dass viele von weit her kamen um sich die angebotenen sachen anzusehen. Wie immer standen Frauen und Männer schon eine Stunde vor Öffnung in der ersten Reihe um gleich die große Auswahl zu haben.

Die 20 Helferinnen und Helfer des Kiebitz Haslach hatten wieder 60 Tische und 120 Bierbänke vollgepackt welche zum größten Teil innerhalb von einer Stunde wieder leergeräumt waren. Ein Paradies für die Kinder waren wieder die vielen Stofftiere welche reissenden Absatz fanden. Der Erlös des 24. Warentauschtages geht zu gleichen Teilen an das Frauenhaus in Offenburg und an den verein BICE e. V. (Soldatenkinderhilfsprojekt).

 

Ein Warentauscher darf nicht zimperlich sein, greift er sich sein Wunschstück nicht sofort, schnappt es sich ein anderer Zweitverwender. Was Andere zu Hause nicht mehr wollten, ist an diesen Tagen heiß begehrt und bekommt im Handumdrehen einen neuen Besitzer, der es dann stolz von dannen schleppt.

Zusatzinfo:

Der Ortenauer Warentauschtag wurde im Frühjahr 1994 aus einer Idee verschiedener Bürgerinitiativen geboren. Die Veranstaltung, die sich mittlerweile etabliert hat, wird vom Ortenaukreis und einigen Städten unterstützt und findet zwei Mal im Jahr statt, jeweils am 2. Samstag im März und Oktober. Immer an mehreren Orten und immer zur gleichen Zeit.

Die Warentauschtage finden in folgenden Orten statt. Achern-Mösbach (nur März), Offenburg-Zunsweier, Appenweier (nur Oktober), Haslach i.K., Ettenheim und Kehl. Mit Unterstützung der Abfallwirtschaft des Ortenaukreises und einigen Bürgermeisterämtern werden die Warentauschtage von Bürgerinitiativen und Vereinen vor Ort organisiert.

 

Sinn des Warentauschtages ist es, für funktionsfähige Gebrauchsgegenstände, für die der derzeitige Besitzer keine Verwendung mehr hat, die aber für die Müllabfuhr viel zu schade sind, einen neuen Besitzer zu finden.

Typische Warentauschtagartikel sind dabei Geschirr, Gläser, Besteck, Küchengeräte, Kochtöpfe, Spielzeug, Taschen, Körbe, Rucksäcke, Aktentaschen, Ziergegenstände, Stühle, Kleinmöbel, Lampen, Bücher, Schlittschuhe, Inliners, Schlitten, Werkzeug, Bastelbedarf, Bücher, Spiele, Schallplatten, Elektrogeräte vom Rasierapparat bis zum Fernsehgerät, Dreiräder und vieles mehr. Kleidungsstücke werden nur angenommen, wenn sie gut erhalten und sauber sind. Größere Gegenstände, wie Kühlschränke oder Sofas, sollen nicht in die Halle gebracht werden. Sie können schriftlich angeboten werden.

 

Wem etwas gefällt, der kann mitnehmen soviel er tragen kann, egal ob er etwas gebracht hat oder nicht. Wer etwas mitnimmt zahlt einen einmaligen Mitnahmepreis von zwei Euro pro Person. Und jeder darf natürlich etwas bringen, unabhängig davon, ob er etwas mitnehmen möchte oder nicht. Die Annahme der gebrauchten Gegenstände ist dabei grundsätzlich kostenlos.

 

Ein Warentauschtag ist aber keine Zusatzmüllabfuhr. Unbrauchbare und verschmutzte Dinge sowie Matratzen, Autoreifen, Teppichböden oder Federbetten können nicht angenommen werden. Ski und Skizubehör wird ebenfalls nicht angenommen, da es dafür zahlreiche Ski-Börsen gibt.

 

Die Warenannahme ist jeweils von 13 bis 15 Uhr, die Warenabgabe von 15 bis 16 Uhr. Wer ein Schnäppchen machen möchte, sollte sich allerdings beeilen. Um 15.15 Uhr ist meistens schon alles abgeholt!

Schon die ganz jungen Schnäppchenjäger lernen, dass sie sich in Geduld üben müssen, bevor sie sich auf die begehrten Gegenstände stürzen können.

Text: Adolf Gegg/Landratsamt Ortenaukreis
Bilder: Adolf Gegg

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